Kinderärzte warnen

Einschlafhilfe: So gefährlich sind Melatonin-Gummibärchen

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In den sozialen Medien ist das Nahrungsergänzungsmittel ein Trend – Ärzte halten das für riskant. Denn bislang wisse man noch zu wenig über die Abbauwege von Melatonin bei kleinen Kindern.

Im Internet und in Drogeriemärkten finden sich zahlreiche frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin, die schnelles Einschlafen versprechen. Die meisten sind für Erwachsene. Sie sind in Form von Tabletten, Sprays, Tees, Tropfen und Gummibärchen erhältlich. Melatonin spielt beim Einschlafen tatsächlich eine wesentliche Rolle. Das natürliche Hormon wird in der Zirbeldrüse im menschlichen Gehirn produziert und wird aktiviert, wenn es dunkel wird.

Ein Mediziner rät aber davon ab, den eigenen Kindern ohne Absprache mit einem Arzt eines dieser Produkte zu geben. Denn bislang wisse man noch zu wenig über die Abbauwege von Melatonin bei Säuglingen und kleinen Kindern, sagt Kinderarzt Ekkehart Paditz, der Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM), gegenüber "Merkur". Sicher sei, dass der Melatonin-Stoffwechsel bei ihnen langsamer laufe, erklärt der Mediziner.

Außerdem gebe es bei den in Studien geprüften Nahrungsergänzungsmitteln erhebliche Konzentrationsschwankungen. Paditz: "Es wäre fatal, wenn Eltern Geld für irgendwelche Tütchen ausgeben, die nicht über den Rezeptblock des Arztes oder über die Apotheke kommen."

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