Charlie muss sterben

Eltern fassungslos: "Richter hat Baby zum Tode verurteilt"

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Das Urteil des Richters brach Charlies Eltern das Herz.

Als Charlie am 4. August 2016 geboren wurde, konnten die 31-jährige Connie Yates und ihr 32-jähriger Partner Chris Gard ihr Glück nicht fassen. Mit acht Wochen wurde das vorerst gesunde Baby jedoch immer schwächer. Es folgten Krankenhausaufenthalte auf der Intensivstation. Der Bub sei laut Ärzten an RRM2B erkrankt - nur 16 Kinder sollen weltweit von dieser Erkrankung betroffen sein. Dabei entsteht ein Defekt in den Mitochondrien, die Krankheit gilt als unheilbar.

Betroffene sterben meist nach wenigen Monaten, sofern keine lebenserhaltenden Maßnahmen getroffen werden. Atmung, Muskeln und auch der Gehirnstoffwechsel lässt bei den Erkrankten zunehmend nach. Schon Monate lag Charlie regungslos im Bett des Londoner Great Ormond Street Hospitals, seine Eltern gaben ihren Job auf, um immer bei ihm sein zu können.

Baby soll "in Würde" sterben

Ende 2016 stellten die Ärzte schwerste Gehirnschäden fest und beantragten das Abschalten der Maschinen. Doch die Eltern kämpften weiter. Sie sammelten im Internet 1,5 Millionen Euro, um eine experimentelle Behandlung in den USA auszuprobieren, die in England verboten ist. Doch der Fall Charlie landete vor Gericht. Richter Francis besuchte den schwer Kranken jungen im Krankenhaus und kam zu der Ansicht, dass der Behandlungsversuch die Hirnschäden nicht rückgängig machen könne. Charlies Schmerzen würden dadurch unnötig verlängert, man solle dem Baby einen Tod "in Würde" ermöglichen.

Als der Richter das Urteil "sehr schweren Herzens, aber restlos überzeugt" verkündete, brachen die Eltern schreiend in Tränen aus. "Es fühlt sich für uns an, als hätte er Charlie zum Tode verurteilt", so die verzweifelte Mutter.

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