Die Drogen seien dem Mann aus der Tasche gefallen, heißt es. Nun geht es vor Gericht.
Anfang Februar hatte eine Mutter in Innsbruck panisch die Rettungskräfte informiert, weil ihr Sohn unter schweren Krämpfen litt. Der Zustand des Buben war so ernst, dass der Notarzt seine Einlieferung in die Innsbrucker Klinik veranlasste. Dort ergab ein Test, dass der Einjährige Kokain im Blut hatte. Das Kleinkind dürfte das Suchtgift mit hoher Wahrscheinlichkeit oral eingenommen haben. Wie er dazu kam, war vorerst unklar. "Die Mama hat dafür keine Erklärung", sagte die Leiterin des Innsbrucker Jugendamtes, Gabriele Herlitschka, damals gegenüber der TT und ordnete mit Zustimmung der Mutter eine zeitweilige Unterbringung des Kindes in einer Bereitschaftsfamilie an.
Zuvor soll die Frau angegeben haben, ihr Kind habe ein "weißes Pulver" gefunden und geschluckt. Dennoch stellte Herlitschka der Mutter ein positives Zeugnis aus. Sie habe gut reagiert und sofort den Notarzt gerufen.
Einige Tage später war der Fall geklärt. "Der Vater hat ausgesagt, dass ihm das Kokain beim Spielen mit dem Kind aus der Tasche gefallen ist", bestätigte der Ermittler Ernst Kranebitter im Februar. Der Mann habe etwa ein halbes Gramm des Suchtmittels, das in ein Säckchen verpackt war, in der Wohnung verloren.
Nun stehen die Eltern vor Gericht. Sowohl dem Vater als auch der Mutter, der vorgeworfen wird, nicht genügend aufgepasst zu haben, drohen drei Jahre Haft.
Der Einjährige dürfte jedenfalls Glück gehabt haben und nur eine geringe Menge der Droge eingenommen haben. Folgeschäden erwartete Schwamberger nicht.