Mit Auto von Klippe gekracht

Eltern rasten mit sechs Kindern in den Tod - absichtlich

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Ein Jahr nach der Tragödie kam nun die grausame Wahrheit ans Licht.

Damals war von einer schrecklichen Tragödie im US-Bundesstaat Kalifornien gesprochen wurde. Am 26. März des Vorjahres stürzte eine achtköpfige Familie mit ihrem Truck in den Tod, als dieser von der Straße abkam und über eine Klippe ins Meer stürzte. Jetzt, über ein Jahr später, ist klar: es war kein Unfall. Die beiden Eltern Sarah und Jennifer Hart töteten sich und ihre Adoptivkinder mit voller Absicht. Das ergaben die Ermittlungen in der Causa.

Und auch eine 14-köpfige Jury befand, dass die beiden Frauen, die mit ihrer Familie eigentlich im US-Bundesstaat Washington leben, erweiterten Suizid begangen hatte. Der Gerichtsmediziner, Thomas Allman, ist sich sicher. "Das war kein Unfall. Sie starben durch fremde Hand. Auf den Sterbeurkunden der Kinder wird deshalb auch Mord als Todesursache stehen", wie er auf einer Pressekonferenz mitteilte. Die Leichen von fünf der Kinder wurden nahe dem Wrack an der Küste entdeckt. Bei dem Aufprall wurden sie wohl aus dem Auto geschleudert. Von dem 15-jährigen Sohn Devonte fehlt jede Spur. Er gilt offiziell noch als vermisst, allerdings gilt als wahrscheinlich, dass seine Leiche in den Ozean trieb.

Zweifel an Unfalltheorie

Schon kurz nach dem Crash, der sich gegen 3 Uhr morgens ereignete, kamen erste Zweifel an der Unfalltheorie auf. Es gab an der Unglücksstelle nämlich keinerlei Bremsspuren. Im Zuge der Untersuchungen kamen auch andere Tatsachen ans Tageslicht. So hatte Jennifer Hart saß am Steuer und war zu dem Zeitpunkt schwer alkoholisiert. Sarah Hart und die Kinder hatten große Mengen Benadryl im Blut. Das ist ein Allergie-Medikament, das schläfrig und benommen macht. Außerdem googleten die Frauen kurz zuvor Selbstmord-Methoden.

Anzeige wegen Kindesmisshandlung

"Sie haben entschieden, dass es beendet werden müsste. Wenn sie ihre Kinder nicht haben durften, durfte auch kein anderer sie bekommen", analysierte Jake Slates von der California  Highway Patrol gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Über die Gründe dieser Schreckens-Tat lässt sich nur spekulieren.Fakt ist aber auch, dass die beiden Frauen zuvor wegen Kindesmissbrauchs angezeigt wurden. Wenige Tage vor ihrem Trip nach Kalifornien hatten zwei Kinder der beiden an die Tür eines Nachbarn geklopft und ihm erzählt, dass sie Hunger hätten. Ihre Eltern würden Nahrungsentzug als Strafe anwenden. Daher wollte er, dass die Nachbarn Essen am Zaun versteckten. Die läuteten anschließend sofort Alarm beim Jugendamt. Dreimal habe ein Beamter bei den Harts angeklopft, aber niemals eine der beiden Mütter vorgefunden. Es ist nicht das erste Mal, dass die Familie ins Visier des Jugendamts gerät. Bereits 2010 wurde Sarah Hart wegen Körperverletzung an ihrer Tochter Abigail zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Daraufhin zog die Familie von Minnesota nach Washington. Die beiden Frauen sollen ihre Kinder dort dann auch nur mehr zuhause unterrichtet haben.

Hilfe bei Depressionen & Co.

Sollten Sie von Depressionen oder Selbstmordgedanken betroffen sein oder jemanden kennen, der Hilfe sucht, finden Sie diese unter anderem auf www.telefonseelsorge.at oder unter Telefonnummer 142.

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