Kommunalwahlen in Türkei

Erdogans Partei liegt vorne

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AK-Kandidat in Istanbul weiterhin vorne. 

Erste Hochrechnung. In der gesamten Türkei kommt laut der ersten Hochrechnung der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu die AKP auf 48 Prozent und liegt damit vorn. Die größte Oppositionspartei CHP steht bei 30 Prozent.

Die Bürgermeisterkandidaten der in der Türkei regierenden islamisch-konservativen AK-Partei von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan liegen bei den kommunalen Wahlen in der Metropole Istanbul in Führung. In Ankara führt der Oppositionskandidat. Das berichtete der Sender NTV am Sonntag, nachdem jeweils rund die Hälfte der Stimmen ausgezählt war.

In der ganzen Türkei fanden am Sonntag Kommunalwahlen statt. Die Ergebnisse für Istanbul und Ankara wurden mit besonderer Aufmerksamkeit erwartet. Laut NTV lagen die AKP-Kandidaten in den beiden Großstädten bei über 50 Prozent Stimmenanteil.

Präsident Erdogan hatte die Kommunalwahlen zur Frage des Überlebens für sein in einer schweren Wirtschaftskrise befindliches Land hochstilisiert. Sowohl für Ankara als auch für Istanbul wurde eine Niederlage der AKP für wahrscheinlich bzw. nicht ausgeschlossen gehalten. Beide Städte werden seit mehr als 20 Jahren von islamisch-konservativen Bürgermeistern regiert. Eine Niederlage - vor allem in Istanbul - wäre ein Gesichtsverlust für Erdogan, der selbst einst Bürgermeister von Istanbul war.

Oppositionskandidat führt nun in Ankara

Unterdessen überholte der wichtigste Oppositionskandidat den AK-Kandidaten in der Hauptstadt Ankara. In Istanbul behielt der AK-Kandidat, der frühere türkische Premier Binali Yildirim, die Führung über seinen Herausforderer von der Opposition im Rennen um das Bürgermeisteramt - auch nach einem Auszählungsgrad von mehr als 50 Prozent.

AKP führt landesweit

Landesweit ist die AKP nach Teilergebnissen aber weiter deutlich die stärkste Partei. Auch in der Wirtschaftsmetropole Istanbul lag die AKP mit ihrem prominenten Kandidaten, dem Ex-Ministerpräsidenten Binali Yildirim, zunächst vorne.
 
Enge Rennen gab es auch in anderen wichtigen Großstädten wie Antalya und dem südtürkischen Adana, wo die AKP beziehungsweise ihr ultranationalistischer Bündnispartner MHP bei der Kommunalwahl 2014 noch gewonnen hatten.
 
Die Kommunalwahl ist ein Stimmungstest für Präsident Erdogan und seine islamisch-konservative Regierung. Knapper als 2014 wird es für die AKP vor allem wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage. Die Türkei steckt seit Ende 2018 in der Rezession. Die Lira hat massiv an Wert verloren, die Zahl der Arbeitslosen stieg innerhalb eines Jahres um rund eine Million und die Teuerungsrate um rund 20 Prozent.
 
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