Ein britischer DJ wollte mit der Eröffnung seines eigenen Dönerladens einen großen Traum erfüllen. Doch der Mann löste damit eine heftige Diskussion über kulturelle Aneignung und Gentrifizierung aus. Er musste sogar den Laden zumachen.
Simon Paul Bays (35) erfüllte sich mit seinem Dönerladen "Dirty Donny"s" in Ostlondon einen Lebenstraum. Doch mit seinem eigenen Laden löste der Brite in den sozialen Medien eine heftige Diskussion aus.
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Laut "Daily Mail" waren nicht seine Preise das Problem. Für einen Döner zahlt man über 19 Euro. Ihm wird vorgeworfen, eine fremde Esskultur unsensibel vermarktet zu haben.
"Bin ich ein totaler Idiot oder ein schlechter Mensch bin"
In den sozialen Medien kritisierten Nutzer den DJ, dass ein nicht-türkischer Betreiber in einem türkischen Viertel einen Kebapladen aufmacht. Ebenfalls wird ihm vorgeworfen, Kebaps hauptsächlich als ein Lifestyle-Produkt vermarktet zu haben.
Bays reagierte auf die Vorwürfe und schrieb: "Die Gegenreaktion hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Ich habe mich gefragt, ob ich ein totaler Idiot oder ein schlechter Mensch bin." Er hoffte, dass es nur das Erstere sei und setzte fort: "Denn ich weiß, dass ich nie böse Absichten hatte oder jemanden verärgern wollte. Schon gar nicht die Gemeinschaften, die mich überhaupt erst dazu inspiriert haben."
Andere Inhaber irritiert
Der DJ machte seinen Dönerladen dicht. Er veränderte das bisherige Branding und eröffnete das Geschäft als einen Feinkostladen neu. Darin werden jetzt die verschiedensten Sandwiches und Snacks verkauft.
Die Reaktion auf die Änderung fiel gemischt aus. Einige fanden die neue Ausrichtung richtig und wichtig. Andere finden sie überzogen. Gegenüber der "Daily Mail" zeigten sich mehrere türkische Geschäftsinhaber irritiert über die Vorwürfe.
"Dass er es ändern musste, ist absolut lächerlich"
Ein Besitzer sagte: "Dass er es ändern musste, ist absolut lächerlich. Aus welchem Grund muss man einer bestimmten ethnischen Gruppe angehören, um ein bestimmtes Gericht zu servieren?" Laut ihm verkaufen Türken auch Fish and Chips.
Trotz der Kontroverse läuft das Geschäft für Bays nicht schlecht. Anrainer berichten von anhaltendem riesigem Andrang, obwohl die Preise noch immer hoch sind.