Aber weniger als zuvor

Erste "Gelbwesten"-Proteste in Frankreich seit Corona-Lockerungen

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In Paris, Lyon, Marseille, Montpellier und Straßburg gingen Leute auf die Straße - Aber weniger als vor Corona-Epidemie.

Paris. In Frankreich haben erstmals nach der Lockerung der Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen Medienberichten zufolge in mehreren Städten Proteste der regierungskritischen "Gelbwesten" stattgefunden. Innenminister Christophe Castaner hatte zuvor am Samstag daran erinnert, dass Versammlungen von mehr als zehn Personen nicht erlaubt seien.
 
Unter anderem in Paris, Lyon, Marseille, Montpellier und Straßburg gingen aber Menschen auf die Straßen - jedoch bei weitem nicht so viele wie vor Beginn der Corona-Krise. Die "Gelbwesten" protestieren seit gut eineinhalb Jahren regelmäßig gegen die Reformpolitik von Staatschef Emmanuel Macron. Der Zulauf zu den Demonstrationen hatte zuletzt aber erheblich nachgelassen.
 
Auch in der Hauptstadt Paris versammelten sich Demonstranten auf dem Place de la République, wie die Tageszeitung "Le Parisien" berichtete. Nach Angaben der Polizeipräfektur auf Twitter wurden mehrere Verwarnungen ausgesprochen. Demnach kam es auch zu zwei Festnahmen. In Toulouse riefen Ladenbesitzer zu einer Gegendemonstration auf, wie die Regionalzeitung "La Dépêche" berichtete. Sie sprachen sich demnach dagegen aus, dass die "Gelbwesten" wieder jeden Samstag in der Stadt protestieren dürften, da das schlecht für ihre Geschäfte sei. Im elsässischen Straßburg wurden nach Angaben der Präfektur 41 Verwarnungen ausgesprochen, weil gegen die Versammlungsvorgaben verstoßen wurde.
 
Die Monate vor Beginn der Coronavirus-Pandemie waren in Frankreich geprägt von gewerkschaftlich organisierten Massenprotesten gegen die Pensionsreform. Seit Montag wurden in Frankreich die strengen Ausgangsbeschränkungen gelockert.
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