Umweltschutz

Erstes Land will Einwegwindeln verbieten

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Damit will man zu einem Vorreiter für den Umweltschutz werden

Der Pazifikstaat Vanuatu will keine Einwegwindeln mehr zulassen. Die Maßnahme werde die Umweltverschmutzung signifikant verringern, kündigte Außenminister Ralph Regenvanu in der Hauptstadt Port Vila an. Zudem plant die Regierung, Plastikbesteck, Styropor-Becher und verschiedene Verpackungsmaterialien zu verbieten.
 
Die entsprechende Verordnung muss noch final abgesegnet werden und soll am 1. Dezember in Kraft treten, wie Regenvanu bei einer Konferenz in dieser Woche ankündigte. Vanuatu will mit dieser und ähnlichen Maßnahmen zum Vorreiter für den Umweltschutz werden - denn das Land ist eine von mehreren Pazifiknationen, die massiv vom Klimawandel betroffen sind. Einwegwindeln stellen eine besondere Umweltbelastung dar, weil sie nicht biologisch abbaubares Plastik und die Chemikalie Natriumpolyacrylat enthalten.
 
Jährlich werden gemäß einer Schätzung des Worldwatch Instituts 450 Milliarden Einwegwindeln benutzt. In Port Vila nehmen sie den größten Anteil am Abfall der Haushalte ein. Wer Windeln wegschmeißt, leitet damit möglicherweise auch Fäkalien und Schadstoffe in die Umwelt, die sonst über das Abwassersystem entsorgt würden. Laut Kritikern trägt aber allein die Fertigung der Windeln zur Erderwärmung bei.
 
Befürworter betonen dagegen, wie nützlich Einwegwindeln im Gegensatz zu Stoffwindeln seien. Denn letztere müssen nach dem Gebrauch immer wieder gewaschen und getrocknet werden. Erst im vergangenen Jahr schloss Großbritanniens Umweltminister Michael Gove nach Protesten von Elterngruppen ein Verbot für Einwegwindeln aus.
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