Die Staats- und Regierungschefs fordern Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens.
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben Fortschritte bei der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Kattowitz angemahnt. Die Teilnehmer des Treffens im Dezember in Polen müssten sich auf "ehrgeizige und umfassende Regeln" zur praktischen Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens einigen, heißt es in den am Donnerstag verabschiedeten Schlussfolgerungen des EU-Gipfels in Brüssel.
Neue Befunde fordern mehr Klimaschutz
Der Gipfel nahm darin auch die jüngsten Befunde des Weltklimarats (IPCC) "zur Kenntnis", der deutlich stärkere Anstrengungen zum Klimaschutz gefordert hatte. Die EU hatte sich bei der Pariser Klimakonferenz 2015 gemeinschaftlich darauf verpflichtet, ihren Treibhausgasausstoß bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu verringern. Die EU-Kommission erwartet inzwischen sogar eine Senkung um rund 45 Prozent - allerdings will sie dies nicht als offizielles Ziel formulieren. Grund für die stärkere Senkung sind EU-Teilziele bei Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, die inzwischen durch Mitgliedstaaten und Europaparlament vereinbart wurden.
Klimaschützer enttäuscht
Auf Enttäuschung bei Klimaschützern stieß kürzlich der Beschluss der EU-Umweltminister zu Grenzwerten beim Ausstoß des Klimagases CO2 bei Autos. Das Europaparlament hatte eine Verringerung um 40 Prozent gefordert. Der nach hartem Ringen der Umweltminister erzielte Kompromiss sieht nun vor, die Emissionen von Pkw bis 2030 um 35 Prozent im Vergleich zu den Werten von 2021 zu senken. Bei Lieferwagen sollen es 30 Prozent sein.
Erste Schritte für konkrete Umsetzung
Für die Weltklimakonferenz kommen Anfang Dezember die Vertreter von rund 190 Staaten im polnischen Kattowitz zusammen. Sie wollen über Schritte zur konkreten Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele beraten. Das Abkommen sieht vor, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Nach Einschätzung des Weltklimarats ist dieses Ziel aber nur noch bei einer Verstärkung der weltweiten Anstrengungen zu erreichen.