Mario Borghezio fordert UFO-Beobachtungszentrum und Zugang zu 'X-Files'.
"Hallo E.T., hier Brüssel!" Geht es nach dem italienischen EU-Parlamentarier Mario Borghezio, dann wird die Union Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen. In einem ersten Schritt müssten alle Mitgliedsstaaten ihre geheimen UFO-Archive öffnen, sagte Borghezio. Am Mittwoch warb er in Straßburg für seine Initiative. Mit der "systematischen Geheimhaltung" müsse Schluss sein, die EU müsse ein eigenes Archiv aufbauen, sagte der Abgeordnete.
Mitte Juni brachte Borghezio bereits eine schriftliche Erklärung ein. Es sei unbedingt notwendig, ein UFO-Beobachtungszentrum zur Erforschung Unbekannter Flugobjekte aufzubauen. Dies werde "große wissenschaftliche und technologische Nebeneffekte" bringen, sagte er. Das Transparenzgebot in der EU verpflichte die Mitgliedsstaaten, alle ihre Daten über mutmaßliche Außerirdische offenzulegen.
369 Kollegen müssen unterzeichnen
Die Forderung ist zum Teil
schon erfüllt: Im vergangenen Jahr öffnete Großbritannien seine "X-Files".
Auf 4.000 Seiten wurden ganze 800 vermeintliche Begegnungen mit Marsmenschen
und Co. aus den 80er und 90er Jahren veröffentlicht. In seiner Erklärung
verweist Borghezio darauf, dass "das UFO-Problem" in der 33.
Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1978 formell anerkannt
wurde. Doch interessierten Wissenschaftern werde der Zugang zu
Geheimdienstinformationen verwehrt.
Um neuen Schwung in die europäische UFO-Forschung zu bringen, müsste der Italiener mehr als 369 Kollegen zur Unterzeichnung bewegen. Dann müsste sein Anliegen dem Präsidenten mitgeteilt und im Sitzungsprotokoll verzeichnet werden. Die Chancen sind eher verhalten: Bis zum Dienstag hatte er erst 18 Unterschriften gesammelt.