Guaidó fühlt sich bedroht

EU richtet Venezuela-Kontaktgruppe ein

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Mogherini: Erstes Treffen kommende Wochen geplant.

Die EU will nach Angaben ihrer Außenbeauftragten Federica Mogherini eine internationale Kontaktgruppe einsetzen, um die Krise in Venezuela binnen 90 Tagen zu lösen. Ihr angehören sollen demnach unter anderem Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien, aber auch Ecuador und Bolivien.

Das erste Treffen sei für kommende Woche geplant, sagte Mogherini am Donnerstag am Rande des Außenministertreffens in Bukarest.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hatte zuvor erklärt, er hoffe auf eine gemeinsame EU-Linie im Umgang mit Venezuela. "Da sind zurzeit mutige Menschen auf der Straße, die sich einsetzen für Demokratie und gegen die Unterdrückung in ihrem Land", sagte er in der rumänischen Hauptstadt. Deswegen gehe es nun darum, dass die Europäische Union in der Frage der Anerkennung von Oppositionsführer Juan Guaidó als Interimspräsident eine geschlossene Haltung finde.

Deutschland und mehrere andere europäische Staaten hatten dem amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro bereits am vergangenen Wochenende ein Ultimatum gestellt. Falls Maduro bis zu diesem Sonntag keine freien und fairen Neuwahlen ausruft, wollen sie Guaidó, der sich selbst zum Interimsstaatschef erklärt hat, anerkennen.

Eine Sondereinheit der venezolanischen Polizei ist unterdessen nach Angaben Guaidós vor seinem Haus erschienen und hat nach seiner Frau gefragt. Er bat Diplomaten, ihn nach Hause zu begleiten. Die USA haben der Regierung in Caracas mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht, sollte Guaidó etwas geschehen.

 

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