Knalleffekt im Wahlkampf in Brasilien: Das Oberste Wahlgericht verbietet Antreten des ehemaligen Präsidenten.
Brasiliens inhaftierter Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva darf bei der anstehenden Präsidentenwahl nicht kandidieren. Das entschied das Oberste Wahlgericht am späten Freitagabend (Ortszeit). Der ehemalige Präsident (2003-2010), der wegen Korruption eine zwölfjährige Haftstrafe absitzt, hatte sich für die Wahl vom 7. Oktober als Spitzenkandidat der linken Arbeiterpartei (PT) eingeschrieben.
Ein von ihm selbst eingebrachtes Gesetz verbietet allerdings die Kandidatur von Vorbestraften. Generalstaatsanwältin Raquel Dodge und eine Reihe rechter Politiker hatten Beschwerde gegen die Kandidatur Lulas eingelegt. Lula war nach jüngsten Umfragen mit rund 40 Prozent der mit Abstand beliebteste Bewerber.
Jetzt dürfte statt Lula sein Vizekandidat Fernando Haddad für die PT ins Rennen gehen. Fraglich bleibt, wie weit er von der Popularität des Ex-Präsidenten profitieren könnte. Zweitplatzierter in den Umfragen ist der ultra-rechte Ex-Fallschirmjäger Jair Bolsonaro.