Fall Bin Laden

Pakistan kündigt Köpferollen an

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Pakistan will alle Bedenken über seine Rolle im Fall Bin Laden ausräumen.

Der pakistanische Botschafter in den USA, Husain Haqqani, hat wegen des angeblich jahrelang unentdeckt gebliebenen Verstecks des von einem US-Spezialkommando erschossenen Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden personelle Konsequenzen in seiner Heimat angekündigt. "Es werden Köpfe rollen, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist", sagte Haqqani am Sonntag (Ortszeit) dem US-Sender CNN. "Und wenn - Gott bewahre! - jemandem Komplizenschaft nachgewiesen wird, gibt es auch dafür null Toleranz."

Pakistanischer Geheimdienst von Islamisten unterwandert?
Pakistan wolle sämtliche "Bedenken der Welt" über die Rolle des Landes im Fall Bin Laden ausräumen, unterstrich der Diplomat. Der Frage, ob die Regierung in Islamabad auch US-Agenten Zugang zu den Gefangenen aus Bin Ladens Umfeld gestatten werde, wich der pakistanische Botschafter aus. Die USA hatten Pakistan nicht über den Einsatz informiert, weil sie befürchteten, der Terrorführer könnte gewarnt werden. Die US-Regierung vermutet, dass Bin Laden Unterstützer bei den pakistanischen Behörden hatte. Der mächtige pakistanische Geheimdienst ISI ("Inter-Services Intelligence") soll von Islamisten unterwandert sein. US-Außenministerin Hillary Clinton hatte einst geäußert: "Teile der pakistanischen Bürokratie müssen Osama bin Laden schützen, etwas anderes ist nicht möglich."

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