Autonomes Fahren

Forscher sind sich einig: Vierte Ampelfarbe unausweichlich

Eine Ampel mit einer zusätzlichen Farbe – das klingt zunächst ungewohnt, könnte aber in einigen Jahren zur Realität werden. 

Forschende aus den USA (North Carolina State University) arbeiten derzeit an einem neuen Konzept, das den Verkehr mit selbstfahrenden Autos flüssiger machen soll. Ihr Vorschlag: Eine vierte Farbe, die künftig an Kreuzungen auftauchen könnte.

Selbstfahrender Fahrdienst im Test: Unternehmen wie Waymo (USA) bieten bereits Fahrten ohne Fahrer an – ganz bequem per App buchbar.

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© getty

Die Geschichte der Ampel

Die erste Verkehrsampel in Österreich wurde 1926 in Wien in Betrieb genommen. Doch die Idee, den Straßenverkehr mit Lichtsignalen zu regeln, ist deutlich älter. Bereits im Jahr 1868 stand in London (Großbritannien) die erste bekannte Ampel. Sie wurde damals noch mit Gas betrieben und von Polizisten per Hand gesteuert. Das Experiment endete jedoch tragisch: Nur wenige Wochen nach der Inbetriebnahme explodierte die Anlage aufgrund eines Gaslecks. Schon damals gab es die Farben Rot und Grün, die den Verkehrsteilnehmern zeigten, wann sie stehen bleiben oder weiterfahren durften.

Eine neue Farbe für den Straßenverkehr

Im Laufe der Zeit kam Gelb als dritte Farbe hinzu – und nun könnte bald eine vierte folgen. Forschende der North Carolina State University (USA) schlagen vor, ein weißes Lichtsignal einzuführen. Dieses soll vor allem dann aktiviert werden, wenn sich mehrere autonome Fahrzeuge einer Kreuzung nähern.

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Das Prinzip dahinter: Sobald genügend selbstfahrende Autos anwesend sind, übernehmen diese die Kommunikation untereinander. Die Fahrzeuge stimmen sich ab, um den Verkehrsfluss optimal zu steuern. Die Ampel selbst würde dann auf das weiße Signal umschalten, um anzuzeigen, dass der Verkehr nun von den Fahrzeugen koordiniert wird – nicht mehr von den klassischen Signalen.

Was das weiße Licht für Autofahrer bedeutet

Für Menschen am Steuer hätte das weiße Signal eine klare Bedeutung: Wer ein solches Licht sieht, soll sich an die autonomen Fahrzeuge halten und ihnen folgen. Sobald wieder mehr herkömmlich gesteuerte Fahrzeuge unterwegs sind, wechselt die Ampel zurück zu den bekannten Farben Rot, Gelb und Grün. Laut ersten Tests könnte das System den Verkehr deutlich flüssiger machen. Die Forschenden berichten, dass sich Staus bei einer großen Zahl selbstfahrender Autos um bis zu 94 Prozent verringern könnten.

Blick in die Zukunft

Derzeit gibt es noch zu wenige autonome Fahrzeuge, damit das neue System im Alltag eingesetzt werden kann. Doch in Zukunft – etwa mit Robo-Taxis, automatisierten Lieferwagen oder Bussen – könnte die vierte Ampelfarbe wichtiger werden.

 

Die Idee wird momentan in kontrollierten Testumgebungen erprobt. Ob es tatsächlich beim weißen Signal bleibt, ist noch offen. Möglich ist auch, dass später eine andere, gut sichtbare Farbe verwendet wird. Entscheidend ist laut den Forschenden nur, dass sie sich deutlich von den bekannten Farben unterscheidet und leicht zu erkennen ist.

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