AFP-Fotograf Schemidt hatte das Foto vergangenes Jahr während der Proteste in Caracas ausgenommen,.
Das Bild eines in Brand geratenen maskierten Demonstranten in Venezuela des AFP-Fotografen Ronaldo Schemidt ist zum Welt-Pressefoto des Jahres gekürt worden. Schemidt hatte das Foto vergangenes Jahr während der Proteste in Caracas ausgenommen, bei denen gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei des südamerikanischen Landes ausgebrochen waren.
Das World Press Photo zeigt einen rennenden Demonstranten mit einer Gasmaske, der vom Kopf bis zum Saum seines T-Shirts grell leuchtende Flammen hinter sich herzieht.
Explosion überlebt
Der Demonstrant, ein 28-Jähriger namens Victor Salazar, war am 3. Mai 2017 in Flammen aufgegangen, als er mit anderen Demonstranten versucht hatte, ein Polizei-Motorrad zu zerstören und dessen Tank explodierte. "Ich fühlte die Explosion hinter mir und ich spürte die Hitze und in diesem Moment habe ich mich umgedreht und schon fotografiert, ohne zu sehen, was vor sich ging", sagte Schemidt. Salazar überlebte den Vorfall mit Verbrennungen ersten und zweiten Grades.
"Energie und Dynamik"
Bei der Verkündung der Sieger-Pressefotos des Jahres in unterschiedlichen Kategorien in Amsterdam lobte die Jury-Vorsitzende Magdalena Herrera, Schemidts Foto habe "eine unmittelbare Energie und Dynamik" und sei "sehr gut aufgebaut". Der 46-jährige Schemidt ist selbst Venezulaner, verließ das Land aber bereits vor 18 Jahren und lebt in Mexiko. Auch Schemidts Verwandte litten unter dem Hunger, der galoppierenden Inflation und den Lebensmittelengpässen im Krisenland Venezuela. Er wisse daher, "was Venezuela durchmacht", erklärte Schemidt.
In dem sozialistisch regierten Land herrscht eine schwere Wirtschaftskrise. Kritiker machen Staatschef Nicolas Maduro dafür verantwortlich, dem sie überdies die Unterdrückung der Opposition vorwerfen.