Corona

Frankreich will Maßnahmen für Ungeimpfte verschärfen

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Gesundheitspass soll in Impfpass umgewandelt werden - Macron sagt Reise nach Mali ab.  

Die französische Regierung will angesichts der hohen Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte verschärfen. Der in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens notwendige Gesundheitspass soll in einen Impfpass umgewandelt werden, wie Premierminister Jean Castex am Freitag nach einer Sitzung des Corona-Krisenstabs erklärte.

Rasend schnelle Verbreitung der Omikron-Variante

Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus verbreite sich "rasend schnell um uns herum in Europa". Ab Anfang nächsten Jahres werde sie in Frankreich dominierend sein, warnte Castex.

Der Gesundheitspass, der darüber Auskunft gibt, ob jemand geimpft, genesen oder kürzlich negativ getestet ist, muss in Frankreich im öffentlichen Leben regelmäßig vorgelegt werden. Er wird unter anderem beim Besuch von Restaurants, Einkaufszentren, Veranstaltungsorten und Museen verlangt.

Gesetzesentwurf

Bald soll wegen der drohenden Omikron-Welle ein negativer Test nicht mehr ausreichen, wie Castex erklärte. Nur wer eine Auffrischungsimpfung erhalten habe oder genesen sei, werde noch einen gültigen Pass besitzen. Die Regierung will Anfang Jänner dem Parlament einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen. Außerdem soll die Frist zwischen der zweiten und der dritten Impfung von fünf auf vier Monate verkürzt werden.

"Es ist nicht hinnehmbar, dass die Weigerung einiger Millionen Franzosen, sich impfen zu lassen, das Leben eines ganzen Landes gefährdet und den Alltag einer überwältigenden Mehrheit der Franzosen beeinträchtigt", kritisierte Castex.

Höchste Impfquote in Frankreich

Seit Pandemiebeginn sind in Frankreich mit seinen 67 Millionen Einwohnern mehr als 121.000 Menschen an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Knapp 90 Prozent der Franzosen über zwölf Jahren sind geimpft - damit weist Frankreich eine der höchsten Impfquoten innerhalb der EU auf.

Corona-Zahlen

Präsident Emmanuel Macron sagte wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen seine für Montag geplante Reise nach Mali ab, wie der Elysée-Palast am Freitag mitteilte. In Mali wollte der Staatschef den umstrittenen Übergangspräsidenten Assimi Goïta treffen und den in Gao stationierten französischen Soldaten den traditionellen Weihnachtsbesuch abstatten.

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