Wahlsiege für Le-Pen

Frankreichs Premier warnt vor "Bürgerkrieg"

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Valls wanrt mit drastischen Worten vor Erfolgen des Front National.

Vor der zweiten und entscheidenden Runde der französischen Regionalwahlen hat der sozialistische Premierminister Manuel Valls am Freitag mit drastischen Worten vor Erfolgen des rechtsextremen Front National (FN) gewarnt: Dies könne zu einem "Bürgerkrieg" in Frankreich führen.

Zwei Optionen
"Es gibt zwei Optionen für unser Land", sagte Valls dem Sender France Inter. "Jene der extremen Rechten, die letztlich für eine Spaltung ist, eine Spaltung, die zum Bürgerkrieg führen kann. Die andere Vision ist die der Republik und der Werte." Der Front National sei "Betrug" und würde die Franzosen "täuschen", sagte der Premier. Wahlsiege der Partei von Marine Le Pen würden "das Ansehen dieser Regionen zerstören, viele Unternehmen würden weggehen".

Le Pen warf den Sozialisten daraufhin "wahnhafte" Äußerungen vor. "Ich erinnere den Premierminister daran, dass ein Krieg gegen Frankreich geführt wird, von Fundamentalisten, die vom Laxismus und Kommunitarismus der Sozialisten genährt wurden", sagte Le Pen dem Sender i-Télé in Anspielung auf die islamistischen Anschläge vom 13. November mit 130 Toten.

Intellektueller Terrorismus
Zuvor hatte die 47-Jährige einen "intellektuellen Terrorismus'" gegen ihre Partei angeprangert. Bei einer Wahlkampfveranstaltung rief sie ihre Anhänger dazu auf, trotz der Warnungen zahlreicher konservativer und sozialistischer Politiker für den Front National zu stimmen.

Am Sonntag steht in Frankreich die zweite und entscheidende Runde der landesweiten Regionalwahlen an. Der FN hatte in der ersten Wahlrunde am vergangenen Sonntag mit rund 28 Prozent der Stimmen einen Sieg eingefahren und landete in sechs der 13 Regionen vorn. Unklar ist aber, ob die Rechtsextremen im zweiten Wahlgang in einer Region auf eine Mehrheit kommen werden.

Unter anderem könnte Le Pen in der nordfranzösischen Region Nord-Pas-de-Calais-Picardie trotz eines klaren Siegs in der ersten Runde ihrem konservativen Gegner Xavier Bertrand in der Stichwahl unterliegen. Die Sozialisten haben ihre Liste in dieser Region zurückgezogen und zur Wahl Bertrands aufgerufen, um einen FN-Sieg zu verhindern.
 

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