Krankenschwestern hatten die Hochschwangere weggeschickt.
Für einen Sturm der Entrüstung sorgt die Geschichte von Irma Lopez (29) in Mexiko: Die Frau brachte ihr Baby auf dem Rasen vor der Klinik zur Welt - weil sie trotz bereits eingesetzter Wehen von Krankenschwestern des Spitals nach draußen geschickt worden war.
Am 2. Oktober hatte sich die 29-Jährige mit ihrem Mann auf den Weg in die Klinik in San Felipe de Diaz im Bundesstaat Oaxaca gemacht. Sie stand kurz vor der Geburt. Nach einem etwa einstündigen Fußmarsch erreichte das Indio-Paar das Krankenhaus. Doch eine Krankenschwester schickte die Hochschwangere wieder weg - mit der Begründung, dass diese erst im achten Monat sei.
Lopez verließ den Eingangsbereich und wartete vor dem Spital - nach eineinhalb Stunden war es so weit: Unmittelbar vor dem Eingangsbereich kniete sich die 29-Jährige auf dem Rasen nieder und gebar "unter großen Schmerzen" ihr Baby. Ein Passant machte ein Foto der verzweifelten jungen Frau und gab es an einen Reporter weiter. Mehrere mexikanische Zeitungen brachten das Bild auf der Titelseite.
"Es war furchtbar. Ich hatte große Schmerzen", sagte Lopez später. Die Leitung des Spitals machte Personalknappheit und Sprachschwierigkeiten als Ursache aus. Das Indio-Paar spreche eine eigene Sprache und verstehe praktisch kein Spanisch. Klinik-Direktor Adrian Cruz wurde suspendiert, eine Untersuchung soll den Vorfall nun klären.
Laut der Bürgermeisterin von San Felipe de Diaz, Silvia Flores, war es bereits die zweite Freiluft-Geburt innerhalb eines Jahres. Das Baby von Lopez ist trotz der schrecklichen Umstände seiner Geburt gesund; es ist ein Bub und heißt Salvador.