Wütender Mob

Frau wegen Gerüchts totgeschlagen

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Mob hielt fremde Familie für Kindesentführer.

Wegen eines Gerüchts über Kindesentführungen ist eine Frau in Indien von einem Mob zu Tode geprügelt worden. Die 65-Jährige war zusammen mit drei Verwandten und einem Fahrer im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu in einem Auto unterwegs, wie die örtliche Polizei am Freitag mitteilte.
 
Als sie in einem Dorf anhielten, um nach dem Weg zu fragen, gab die Frau demnach spielenden Kindern Schokolade. In sozialen Medien hatten sich Berichte über angebliche Kindesentführungen in der Gegend verbreitet. Die Dorfbewohner schöpften Verdacht gegen die Fremden. Dutzende von ihnen schlugen und traten auf sie ein.
 

Begleiter schwer verletzt

Die Frau starb den Angaben zufolge noch am Ort des Geschehens. Ihre vier Begleiter kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Es gebe 62 Verdächtige, von denen 23 festgenommen worden seien, hieß es am Freitag. Der Vorfall war am Mittwoch passiert. Fälle von Kindesentführungen in der Region seien der Polizei nicht bekannt, sagte ein Sprecher. Das Gerücht halte sich jedoch hartnäckig.
 
Selbstjustiz durch Mobs ist in indischen Dörfern keine Seltenheit. Gerüchte, die sich vor allem über den beliebten Nachrichtendienst WhatsApp verbreiten, sind häufig der Auslöser. Im vergangenen Jahr wurden im ostindischen Bundesstaat Jharkhand sechs Menschen ebenfalls wegen eines Gerüchts über Kindesentführungen getötet.
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