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Blutbad in den USA

Fünf Tote bei Amoklauf in Milwaukee

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Mutmaßlicher Täter war zuvor in der Brauerei entlassen worden

Bei einem Schusswaffenangriff in einer Großbrauerei der US-Stadt Milwaukee im nördlichen Staat Wisconsin sind fünf Menschen getötet worden. Der 51-jährige mutmaßliche Täter wurde anschließend tot aufgefunden, er nahm sich offenbar das Leben, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
 
Bei dem Angreifer soll es sich laut US-Medienberichten um einen früheren Angestellten des Bierkonzerns Molson Coors handeln, der kurz vor seiner Gewalttat entlassen wurde. Der Mann eröffnete am frühen Mittwochnachmittag (Ortszeit) in der Brauerei das Feuer, in der mehr als tausend Menschen beschäftigt sind. Bei allen fünf Todesopfern handelt es sich um Beschäftigte von Molson Coors, wie der Bürgermeister von Milwaukee, Tom Barrett, sagte. Er bezeichnete die Gewalttat als "unfassbare Tragödie für unsere Stadt".
 

Täter wurde entlassen

Der mutmaßliche Täter war den Medienberichten zufolge im Zuge einer größeren Umstrukturierung bei dem US-kanadischen Unternehmen entlassen worden. Dabei sollen 400 bis 500 Stellen abgebaut werden. Nach Informationen des regionalen Ablegers des Senders CBS soll der Schütze das Namensschild eines anderen Beschäftigten gestohlen und dann mit seiner Waffe auf das Firmengelände zurückkehrt sein.
 
Molson Coors hieß bis zum vergangenen Jahr noch MillerCoors. Miller und Coors sind die populärsten Biermarken des Konzerns. Milwaukee am Lake Michigan ist eines der Zentren der Bierproduktion in den USA.
 
Das Blutbad in der Brauerei reiht sich in eine lange Liste von Schusswaffenangriffen in den USA mit mehreren Todesopfern ein. Allein im vergangenen Jahr gab es in den Vereinigten Staaten nach Angaben der Forschungsgruppe Gun Violence Archive 419 solcher Vorfälle.
 
Das laxe US-Waffenrecht spielt eine zentrale Rolle im Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl im November. Präsident Donald Trump ist ein enger Verbündeter der mächtigen Waffenlobby NRA (National Rifle Association), die sich über die Jahre hinweg erfolgreich gegen einschneidende Einschränkungen des Waffenrechts eingesetzt hat. Trump sprach in einer Pressekonferenz im Weißen Haus, in der es eigentlich um das neuartige Coronavirus ging, von einem "schrecklichen" Vorfall in Milwaukee.
 
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