Sieben Tote

Gefesselte Leichen vor Mallorca entdeckt

Ein makabrer Fund sorgt derzeit auf der spanischen Ferieninsel Mallorca für Bestürzung.  

In den vergangenen Tagen wurden mehrere Leichen vor der Küste entdeckt – einige von ihnen mit gefesselten Händen. Die spanische Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und prüft derzeit verschiedene Theorien, darunter ein mögliches Gewaltverbrechen oder kriminelle Schleuseraktivitäten.

Nach übereinstimmenden Medienberichten wurden bislang sieben Leichen geborgen, die sich in unterschiedlichen Stadien der Verwesung befanden. Sie trieben sowohl im Meer als auch wurden sie an mehreren Stränden der Insel angeschwemmt – unter anderem bei Cala Figuera und in der Nähe von Palma. Besonders brisant: Mindestens zwei der Toten sollen gefesselt gewesen sein, wie etwa die BILD-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Die gefesselten Hände deuten auf eine mögliche Fremdeinwirkung hin, was Spekulationen über ein Verbrechen oder organisierte Schleusungskriminalität befeuert.

Ein offizieller Sprecher der Guardia Civil bestätigte, dass die Leichen Spuren aufwiesen, die nicht ausschließlich auf Ertrinken hindeuten. Dennoch sei es derzeit zu früh, ein abschließendes Urteil zu fällen. Die Autopsien der Toten sollen Aufschluss über die genaue Todesursache geben. Auch wird geprüft, ob die Opfer bereits vor dem Ertrinken tot waren oder möglicherweise auf See getötet wurden.

Opfer sind Migranten

Die Behörden vermuten, dass es sich bei den Opfern um Migranten aus Nordafrika handeln könnte, die auf einem nicht registrierten Boot in Richtung Spanien unterwegs waren. Solche Boote – oft in schlechtem Zustand und überladen – starten regelmäßig von der algerischen oder marokkanischen Küste, um die Balearen oder das spanische Festland zu erreichen. Die Route gilt als besonders gefährlich, aber auch zunehmend frequentiert.

Medienberichten zufolge gibt es Hinweise, dass sich das Unglück bereits vor mehreren Tagen ereignet haben könnte. Der genaue Ablauf bleibt jedoch unklar, auch weil das vermutete Boot bislang nicht gefunden wurde. Die Polizei prüft nun, ob es Zusammenhänge mit bekannten Schleusernetzwerken gibt, die in der Vergangenheit bereits Menschen unter lebensgefährlichen Bedingungen über das Mittelmeer transportierten.

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