Vermögen für Jihad

Geheimnis um Bin-Laden-Testament gelüftet

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Die Dokumente wurden bei einem US-Einsatz in Pakistan sichergestellt.

Die Familie von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden sollte seinem Testament zufolge nach seinem Tod den Großteil seines Millionenvermögens für den weltweiten Jihad ausgeben. Das geht aus Unterlagen hervor, die im Jahr 2011 bei dem Einsatz von US-Spezialeinheiten in Pakistan sichergestellt wurden, bei dem Bin Laden erschossen wurde.

Aus Geheimdienstkreisen verlautete, wahrscheinlich handle es sich bei den Dokumenten, die der Nachrichtenagentur Reuters und dem Sender ABC am Dienstag exklusiv vorlagen, um das Testament des Extremistenführers.

Vermögensverwaltung
In einem der Papiere, das offensichtlich Ende der 90er Jahre verfasst wurde, wollte Bin Laden regeln, was mit seinen im Sudan deponierten 29 Millionen Dollar (26,64 Mio. Euro) passieren sollte. Demnach waren je ein Prozent für zwei Vertraute vorgesehen. Den Rest sollten seine engen Verwandten für den sogenannten Heiligen Krieg ausgeben - "zum Wohle Allahs".

Besorgnis in den eigenen Reihen
Aus den sichergestellten Dokumenten geht auch hervor, dass Al-Kaida-Mitglieder zunehmend wegen Spionen in den eigenen Reihen, Drohnen sowie geheimen Peilsendern besorgt waren. So schrieb Bin Laden einem Gehilfen, bei der Zahlung von Lösegeldern schnell den Koffer zu entsorgen. Seine Unterhändler im pakistanischen Peshawar wies er an, das Haus nur an bewölkten Tagen zu verlassen. Damit spielte er offenbar auf Drohnen an, mit denen die USA mutmaßliche Extremisten bekämpfen.

Video zum Thema: So kam Bin Laden auf die Idee zu 9/11
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