Der Ex-General soll 2003 einen Staatsstreich geplant haben.
Wegen eines mutmaßlich geplanten Militärputsches im Jahr 2003 hat die türkische Polizei einen früheren General festgenommen, der als Hauptbeschuldigter in dem Fall gilt. Der pensionierte Vier-Sterne-General Cetin Dogan wurde am Sonntag nach seiner Ankunft auf dem Flughafen von Istanbul von Polizisten in Zivil abgeführt, wie der Fernsehsender CNN-Türk berichtete. Dem Sender NTV zufolge soll er am Montag einem Richter vorgeführt werden.
"Operation Schmiedehammer"
Gegen Dogan und 101 weitere
Verdächtige war am Freitag Haftbefehl erlassen worden. Ihnen wird
vorgeworfen, sie hätten unter dem Decknamen "Operation Schmiedehammer"
Anschläge auf Moscheen geplant und Spannungen mit Griechenland säen wollen,
um das Land ins Chaos zu stürzen und einen Staatsstreich gerechtfertigt
erscheinen zu lassen. Sie wollten demnach die damals neue Regierung der
religiös geprägten Partei AKP aus Angst vor einer Islamisierung des Landes
stürzen.
Die türkische Armee versteht sich als Verteidigerin der laizistischen Grundordnung des Landes und stürzte in einem halben Jahrhundert bereits vier Regierungen. Gegner werfen der Regierung vor, mittels der Ermittlungen die Armee diskreditieren zu wollen.
Bis zu 20 Jahre Haft drohen
Dogan war bereits im Februar im
Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Putschversuch gemeinsam mit dutzenden
anderen Verdächtigen festgenommen worden, wurde aber später wieder
freigelassen. Er weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess soll Mitte Dezember
beginnen. Im Falle einer Verurteilung drohen den Beschuldigten bis zu 20
Jahre Haft.