Zwischen Iran und IAEA

Gespräche in Atomstreit ohne Ergebnis

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Atombehörde nennt Verhandlungsrunde "enttäuschend".

Ein weiteres Treffen von Vertretern der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA und dem Iran über Untersuchungen zum umstrittenen iranischen Atomprogramm am Freitag in Wien ist ergebnislos geblieben. "Es hat keinen Fortschritt gegeben", sagte IAEA-Chefinspektor Herman Nackaerts am Abend vor Journalisten. "Das ist enttäuschend". Man habe sich jedoch darauf geeinigt, die Gespräche fortzusetzen. Ein Termin wurde nicht vereinbart. Der iranische Botschafter bei der IAEA Ali Asghar Soltanieh sagte, es handle sich um eine sehr heikle Materie. Man benötige mehr Zeit, um Differenzen auszuräumen.

Die Atomenergiebehörde hatte einen neuerlichen Versuch gestartet, den Iran dazu zu bringen, ein Abkommen zur besseren und transparenteren Zusammenarbeit zu unterzeichnen. Das Dokument legt die Bedingungen fest, unter denen Teherans Führung den IAEA-Kontrolleuren Zugang zu Anlagen und Dokumenten gewähren soll.

Verhandelt wurde im IAEA-Hauptquartier in der UNO-City. Bei einem Besuch des IAEO-Chefs Yukiya Amano in Teheran am 21. Mai hatte der iranische Chef-Unterhändler Saeed Jalili noch versichert, dass nur noch einige kleine Details ausgeräumt werden müssen und dann einer Einigung auf dem Papier nichts mehr im Wege stünde.

Hauptstreitpunkt bei den Verhandlungen waren effiziente Kontrollen der Militäranlage Parchin. Der Iran hat der Behörde bisher den Zugang zu dieser verwehrt. Im Vorfeld der Tagung des dieswöchigen IAEO-Gouverneursrats hatten westliche Diplomaten kritisiert, dass weitere Schritte der Führung in Teheran seit dem Besuch Amanos ausgeblieben seien.

Innerhalb der Behörde besteht der Verdacht, dass der Iran ein taktisches Spiel auf Zeit betreibt und eine Einigung hinauszögert, um genügend Zeit zu haben, bei der verdächtigen Anlage Parchin diverse Säuberungsarbeiten durchführen zu können. Die IAEO vermutet, dass auf dem Gelände Sprengtests mit nuklearem Material durchgeführt wurden und nun Spuren verwischt werden sollen.

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