UN-Bericht

Frauen in armen Ländern stark gefährdet

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Mangelnde Gleichstellung behindert Entwicklungschancen.

Mangelnde Gleichstellung und Diskriminierung von Frauen sind laut UNO zwei der größten Hindernisse für die Entwicklungschancen armer Länder. In dem Bericht, der am Mittwoch (Ortszeit) in New York vorgestellt wurde, warnt der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) davor, dass die zunehmende Ungleichheit bereits erzielte Fortschritte bei Gesundheit, Bildung und im Kampf gegen die Armut zunichtemachen könnte.

Die Situation junger Frauen sei ein guter Gradmesser für Entwicklung, sagte UNFPA-Chef Babatunde Osotimehin. In den ärmsten Ländern seien "heranwachsende Mädchen besonders gefährdet". Zwar gingen im Vergleich zu 1994, als der UNFPA bei einer Konferenz in Kairo einen Aktionsplan für Bevölkerungs- und Entwicklungsfragen beschlossen hatte, weltweit mehr Mädchen in die Volksschule. Der Zugang zu höherer Schulbildung sei aber vielerorts noch ein Problem.

800 Frauen sterben täglich bei der Geburt
In den vergangenen 20 Jahren gingen dem Bericht zufolge auch die Todesfälle während der Schwangerschaft oder Geburt um fast 50 Prozent zurück. Im Jahr 2010 seien aber jeden Tag noch rund 800 Frauen bei der Geburt gestorben. 222 Millionen Frauen in Entwicklungsländern könnten zudem nicht verhüten. Außerdem sei dort jedes dritte Mädchen bei seiner Heirat unter 18 Jahre. Eine frühere Heirat verschlechtere aber die Chancen auf Bildung und ein eigenständiges Leben, warnte die UNO.

In dem Bericht fordert der UNFPA die Regierungen auf, arme und ausgegrenzte Bevölkerungsteile gesetzlich besser zu schützen. Das gelte besonders für Heranwachsende, weibliche Gewaltopfer und die Landbevölkerung.
 

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