Flüchtlingskrise

Griechenland: 200.000 Asylwerber bis Sommer

Teilen

Über 3.000 Migranten übernachteten auf Hafengelände in Piräus.

Wenn die Länder der sogenannten Balkanroute weiterhin nur wenige hundert Flüchtlinge pro Tag durchlassen, könnte deren Zahl in Griechenland bis zum Sommer auf 200.000 steigen. Nach aktuellen Zahlen des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) erreichen von der Türkei aus täglich im Schnitt rund 3.000 Menschen die griechischen Inseln.

Am Samstagabend kamen im griechischen Hafen Piräus weitere 1.200 Flüchtlinge von den Inseln der Ostägäis an. Über 3.000 Menschen übernachteten auf dem Hafengelände nahe Athen, wie der Athener Radiosender Athina 984 berichtete. Die anderen Auffanglager des Landes haben ihre Kapazitätsgrenze bereits erreicht.

Fähren unterwegs
Jene drei Fähren, die seit Monaten regelmäßig Flüchtlinge ans Festland bringen, sind nun auf dem Weg zu den Inseln Lesbos, Chios und Samos. Dort sollen sie zunächst in den Häfen liegen bleiben und Flüchtlinge beherbergen, um die Lage auf dem Festland zu entspannen, wie der griechische Minister für Handelsschifffahrt, Thodoris Dritsas, Sonntag früh dem Fernsehsender Skai erklärte. Auf den Inseln warteten seinen Angaben zufolge derzeit 6.000 Flüchtlinge und Migranten auf die Weiterreise. Täglich kommen rund 3.000 weitere Menschen von der türkischen Küste über das Meer.

Seit Mazedonien seine Grenze vergangene Woche mit Hilfe anderer Länder, unter anderem Österreich, dicht gemacht hat, haben sich in Griechenland bereits 25.000 Flüchtlinge angesammelt, die weiter Richtung Norden wollen. Ende der Woche war bekannt geworden, dass sich die Länder entlang der Balkanroute - Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien - geeinigt haben, täglich nur noch 580 Menschen passieren zu lassen. In Österreich gilt bekanntermaßen schon seit mehr als einer Woche das Tageskontingent von 80 Asylanträgen am Grenzübergang Spielfeld, 3.200 Flüchtlingen täglich wird die Weiterreise nach Deutschland gestattet.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.