Bürgerkrieg

Guineas Präsident überlebt Raketenangriff

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Präsident Condé ruft Bevölkerung zu "Ruhe und Wachsamkeit" auf.

Guineas Staatschef Alpha Conde hat am Dienstag einen Raketenangriff auf seine Residenz in der Hauptstadt Conakry unverletzt überlebt. Nach Angaben von Regierungsmitgliedern wurde ein Soldat der Präsidentengarde getötet, außerdem gab es zwei Verletzte. Der staatliche Rundfunk und Zeugen berichteten, mehr als zwei Stunden lang seien am frühen Morgen Schüsse zwischen der Präsidentengarde und den Angreifern zu hören gewesen.

Conde wandte sich später in einer Fernsehansprache an die Nation, um Befürchtungen zu zerstreuen, Guinea könne nach seinem Amtsantritt im vergangenen Dezember in Chaos und Gewalt versinken. Der Präsident rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass die "Einheit der Nation" und der "demokratische Prozess" keinen Schaden nehmen würden.

Minister und Armeechefs wurden zu einer Dringlichkeitssitzung bei Regierungschef Mohamed Said Fofana einberufen. Der frühere Armeechef Nouhou Thiam, der kurz nach Condes Wahl gefeuert worden war, wurde nach dem Angriff auf die Residenz des Präsidenten festgenommen. Seine Frau sagte der Nachrichtenagentur AFP, er befinde sich in Polizeigewahrsam.

Guinea wurde seit seiner Unabhängigkeit von der französischen Kolonialmacht 1958 ausschließlich von autoritären Herrschern regiert. Vor Condes Wahl stand das Land 26 Jahre unter Militärherrschaft. Conde hatte bei seiner Vereidigung den Beginn einer "neuen Ära" in Guinea versprochen, in der Rechtsstaatlichkeit und gute Regierungsführung im Mittelpunkt stehen sollten.
 

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