In Russland häufen sich Berichte über Porsche-Fahrer, deren Fahrzeuge plötzlich nicht mehr starten. Der Bordcomputer blockiert das Anlassen – hunderte Autos sollen betroffen sein. Ein Auto-Experte hält einen Hackerangriff für möglich und nennt einen klaren Verdacht.
In Russland stehen reiche Porsche-Besitzer vor einem Rätsel: Ihre Wagen springen nicht mehr an. Täglich melden sich mehr Betroffene, deren Bordcomputer den Start des Motors blockiert. Auch private Händler, die weiterhin Porsche-Modelle in Russland verkaufen und reparieren, finden keine technische Erklärung. „Das Problem tritt bei allen Modellen auf“, sagte Julia Truschkowa, Serviceleiterin beim Porsche-Händler Rolf, gegenüber dem Medium RBK.
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Laut Porsche GmbH sind ausschließlich Fahrzeuge in Russland betroffen. Andere Märkte hätten keinerlei Störungen, bestätigt das Unternehmen gegenüber BILD. In sozialen Netzwerken kursieren zwei Verdächtigungen: Entweder habe Porsche selbst die Fahrzeuge blockiert – oder Störungen im GPS-System seien verantwortlich.
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer hält diese Vermutungen jedoch für unwahrscheinlich. Er vermutet in einem Interview mit der "Bi einen externen Angriff: „Ich kann mir das nicht vorstellen, dass Porsche das selbst gemacht hat. Eher, dass das System für die Autos gehackt wurde. Ich würde die Ukrainer nicht ausschließen, die sich gegen Russland wehren. Die haben schon ganz andere Sachen gemacht, um Russland zu schaden. Und gerade die, die Porsche fahren, sind die Stützen des Systems von Putin.“
Sanktionen umgehen das Luxussegment
Ein solcher Angriff wäre aus Sicht Dudenhöffers eine der wenigen Möglichkeiten, russische Porsche-Fahrer zu treffen. Denn Sanktionen zeigen in diesem Segment kaum Wirkung: Allein 2024 sollen rund 2000 neue Porsche nach Russland eingeschleust worden sein.
Nach BILD-Informationen kaufen Mittelsmänner die Fahrzeuge weltweit zusammen und bringen sie über komplizierte Routen ins Land – oft mithilfe von Strohmännern, die jeweils nur ein Auto erwerben, um bei Porsche nicht aufzufallen. Dudenhöffer erklärt: „Sie werden in Saudi-Arabien, China, Südamerika gekauft und bringen sie in den Export nach Russland.“