"Making a murderer"

Haftentlassung nach Netflix-Serie gestoppt

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Fall von Brendan Dassey beschäftigt intensiv die Gerichte.

Die Doku-Serie "Making a Murderer" über Mängel im US-Justizsystem entwickelt sich mehr und mehr zu einem Dauerbrenner im wahren Leben: Am Montag ordnete ein Richter im Bundesstaat Wisconsin die sofortige Haftentlassung von Brendan Dassey an, einem der beiden Protagonisten der Netflix-Serie - nun setzte ein Berufungsgericht die Anordnung wieder aus.

Der 27-Jährige bleibe in Haft, teilte Wisconsins Generalstaatsanwalt Brad Schimel am Donnerstag mit. Erst am Montag hatte Richter William Duffin angeordnet, dass Dassey bis zum Berufungsverfahren zur Aufhebung seines Mordurteils unter Auflagen freikommen solle. Schimel stellte daraufhin einen Eilantrag gegen die Entscheidung.

Netflix-Serie deckte Schlampereien auf

Dassey und sein Onkel Steven Avery verbüßen seit über neun Jahren eine lebenslängliche Haftstrafe. Avery wurde im Jahr 2007 des Mordes an einer jungen Frau im Jahr 2005 schuldig gesprochen, sein Neffe soll ihm dabei geholfen haben. Die Netflix-Dokumentation deckte jedoch eine Reihe von Schlampereien, wenn nicht sogar Manipulationen, bei den Ermittlungen auf sowie weitere Ungereimtheiten, bei denen sich die Frage stellt, ob vor allem Dassey nicht zu Unrecht im Gefängnis sitzt.

Das Urteil gegen die beiden Weißen beruht vor allem auf dem Geständnis des damals 16-jährigen, geistig zurückgebliebenen Dassey. Er legte das Geständnis unter fragwürdigen Bedingungen ab. Im August hatte Richter Duffin das Urteil gegen Dassey aufgehoben und seine Haftentlassung angeordnet. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein.

Nach Beginn der Serie im Dezember 2015 wurden immer wieder Rufe nach der Freilassung Dasseys und seines Onkels laut. In einer Petition an das Weiße Haus verlangten knapp 130.000 Unterzeichner ihre Begnadigung. Das Weiße Haus erklärte sich jedoch aus juristischen Verfahrensgründen für nicht zuständig.
 

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