Washington

Hagel als US-Verteidigungsminister vereidigt

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Der neue Pentagon-Chef: USA stehen vor "enormen Herausforderungen".

Nach wochenlangem Streit über seine Nominierung ist Chuck Hagel nun offiziell der neue Verteidigungsminister der USA. Hagel legte am Mittwoch im Pentagon seinen Amtseid ab. "Ihr schließt Euch nicht meinem Team an, ich schließe mich Eurem Team an", sagte Hagel, als er sich anschließend an seine Mitarbeiter wandte. Der 66-Jährige erklärte, dass die USA vor "enormen Herausforderungen" stünden und in der Welt gemeinsam mit ihren Verbündeten eine Führungsrolle einnehmen müssten.

Hagel war am Dienstag vom Senat bestätigt worden, nachdem die Republikaner ihre Blockade der Personalie beendet hatten. Der frühere republikanische Senator ist in seiner eigenen Partei nicht wohlgelitten. Führende Republikaner halten ihn für zu nachgiebig im Atomstreit mit dem Iran und werfen ihm zudem vor, nicht eng genug an der Seite Israels zu stehen. Auch seine kritische Haltung zum Irakkrieg unter Ex-Präsident George W. Bush hat ihm im konservativen Lager heftige Kritik eingebracht.

Hagel ist der erste Verteidigungsminister in der Geschichte der USA, dessen Nominierung mit einem sogenannten Filibuster torpediert wurde. Dabei handelt es sich um eine Verzögerung von Abstimmungen durch Endlosdebatten im Senat. Die fehlende Akzeptanz bei den Republikanern dürfte seine Aufgabe nicht leichter machen: Unter anderem muss Hagel den Militäreinsatz in Afghanistan abwickeln und schmerzhafte Budgetkürzungen im Verteidigungsbereich durchsetzen.

Hagel folgt auf Leon Panetta, der in den Ruhestand geht. Der Ex-Senator aus Nebraska ist der erste Vietnam-Veteran, der an der Spitze des Pentagon steht. Hagel ist auch ein Deutschlandkenner. Als Vorsitzender des Atlantic Council stand er in den vergangenen Jahren an der Spitze einer der wichtigsten US-europäischen Ideenschmieden. Obama hat allerdings klargemacht, dass die militärischen Prioritäten der USA künftig im pazifischen Raum liegen.

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