Besonders betroffen sind ausgerechnet einige der liebsten Urlaubsdestinationen der Österreicher.
Südeuropäische Länder melden derzeit verstärkt tödliche Fälle von West-Nil-Fieber. In Serbien gebe es inzwischen 21 bestätigte Todesfälle seit Jahresbeginn, teilten die Behörden am Mittwoch mit. In Griechenland stieg die Zahl an der Virusinfektion gestorbener Menschen innerhalb einer Woche um fünf auf 16, wie eine Sprecherin der Behörde Keelpno der Nachrichtenagentur ANA-MPA mitteilte.
Zehn Tote gab es nach Angaben der Gesundheitsbehörde ISS zwischen Anfang Juni und dem 23. August in Italien. In den drei Ländern wurden insgesamt rund 400 weitere Infektionen nachgewiesen. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte weitaus höher liegen: Die meisten Erkrankten weisen keine oder harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen auf, wie Ärzte im griechischen Staatsrundfunk erklärten. Einwohnern wurde geraten, Verdampfer oder andere Mittel gegen Insekten zu nutzen - das Virus wird hauptsächlich von Mücken übertragen.
Urlaubsgebiete besonders betroffen
In Italien breitet sich der Erreger bei mehr Patienten auf das Nervensystem aus, wie aus den wöchentlichen ISS-Berichten hervorgeht. Insgesamt verliefen demnach 103 der bisher 255 bestätigten Infektionen schwer. Im gesamten Vorjahr wurden der Nachrichtenagentur Ansa zufolge insgesamt nur 55 Infektionen erfasst, 27 mit schwerem Verlauf. Nur ein Mensch starb.
Von West-Nil-Fieber-Infektionen betroffen sind in diesem Jahr vor allem Norditalien und Teile Sardiniens. In Griechenland wurden die meisten Fälle auf der Halbinsel Peloponnes und in den ländlichen Regionen rund um Athen sowie im Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki erfasst. Vor allem die Hauptstadt Belgrad ist in Serbien betroffen. Auch aus Rumänien, dem Kosovo, Kroatien und Bosnien wurden bestätigte Fälle gemeldet.
Meist keine Symptome
Nur 20 Prozent der West Nil Virus-Infektionen verlaufen laut dem österreichischen Gesundheitsministerium mit Krankheitszeichen, wobei sich die Symptome meist binnen drei und 14 Tagen nach dem Stich einer infizierten Mücke zeigen, wie es auf der Online-Präsenz hieß.
80 Prozent der Infizierten zeigen keinerlei Symptome, bei den rund 20 Prozent treten milde, grippeähnliche Symptome auf. Weniger als ein Prozent der Fälle verläuft neuro-invasiv. Dabei sind Verläufe mit schweren, bleibenden Behinderungen bis hin zum Tod möglich. Krankheits-und Todesfälle an West-Nil-Fieber sind in Österreich meldepflichtig.