Nach Truss-Rücktirtt

Heftiger Streit um Johnson-Kandidatur

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Nach der Rücktrittserklärung der britischen Premierministerin Liz Truss wird mit Spannung erwartet, wer sich für ihre Nachfolge bewirbt. 

 Dabei zeichnet sich innerhalb der Konservativen vor allem ein Streit über eine Kandidatur des früheren Premierministers Boris Johnson ab. Der britische Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg sprach sich am Freitag als erstes aktuelles Kabinettsmitglied für eine Rückkehr Johnsons ins Amt des Regierungschefs aus.

"I'm backing Boris" ("Ich unterstütze Boris") twitterte der als exzentrisch geltende Brexit-Hardliner, der seinen Tweet mit dem Hashtag #BORISorBUST versah. Der Tory-Abgeordnete Crispin Blunt sagte hingegen am Freitag dem Sender Sky News, Johnson sei nicht der Typ, um das Image der Partei wiederherzustellen. Der Parlamentarier Roger Gale kündigte an, er werde aus der Partei austreten, wenn Johnson wieder in die Downing Street einziehe.

Johnson hat Interesse an Comeback

Berichten zufolge soll der erst Anfang September wegen zahlreicher Skandale aus dem Amt geschiedene Ex-Premier Johnson Interesse an einer erneuten Kandidatur haben. Seine Nachfolgerin Truss hatte am Donnerstag nach nur rund sechs Wochen im Amt ihren Rücktritt angekündigt. Unklar war jedoch zunächst, ob Johnson genug Unterstützung in der Fraktion erhalten würde. Zudem läuft derzeit noch eine Untersuchung im Parlament, die klären soll, ob der frühere Regierungschef im Zusammenhang mit der Partygate-Affäre über verbotene Lockdown-Feiern im Regierungssitz 10 Downing Street gelogen hat.

Spätestens am Freitag nächster Woche soll ein neuer Regierungschef oder eine -chefin gewählt sein. Um ins Rennen zu gehen, brauchen Kandidaten den Rückhalt von mindestens 100 Abgeordneten. Bis Montag (15.00 Uhr MESZ) können Nominierungen eingehen. Schaffen mehr als zwei Kandidaten diese Hürde, sollen zwischen ihnen Abstimmungen in der Fraktion stattfinden. Gibt es zwei Finalisten, kann sich die Parteibasis im Laufe der Woche in einem Online-Votum zwischen diesen beiden Kandidaten entscheiden.

Als Favoriten auf die Truss-Nachfolge gelten derzeit der frühere Finanzminister Rishi Sunak und Penny Mordaunt, die Ministerin für Parlamentsfragen, sowie aus dem rechtskonservativen Lager die am Mittwoch zurückgetretene Innenministerin Suella Braverman. Die Opposition fordert vorgezogene Neuwahlen.
 

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