Der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho verhandelt derzeit in Europa.
Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho ist zu diplomatischen Gesprächen in Schweden eingetroffen. Er landete am Donnerstagabend auf dem Stockholmer Flughafen Arlanda.
Während seines zweitägigen Besuchs sind Gespräche mit seiner schwedischen Kollegin Margot Wallström über die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel, ein mögliches Gipfeltreffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump und das Schicksal von drei in Nordkorea festgehaltenen US-Bürgern geplant.
Das schwedische Außenministerium wollte Spekulationen internationaler Medien nicht kommentieren, wonach Schweden ein möglicher Ort für ein Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump sein könnte. Die Gespräche würden sich "auf Schwedens konsularische Verpflichtungen als Schutzmacht für die USA, Kanada und Australien konzentrieren". Zudem werde es um die "Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel gehen, die auf der Agenda des UN-Sicherheitsrats hoch oben steht", erklärte das Ministerium. Schweden ist derzeit nicht-ständiges Mitglied im höchsten UNO-Gremium.
Gute Kontakte
Schweden war das erste westliche Land, das 1975 eine Botschaft in Nordkorea eröffnete. Diese vertritt in Pjöngjang die diplomatischen Interessen der USA, Kanadas und Australiens und spielt eine wichtige Rolle bei der Anbahnung diplomatischer Kontakte.
US-Präsident Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim hatten in der vergangenen Woche dem Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm eine spektakuläre Wendung gegeben, indem sie sich zu einem Gipfeltreffen bereit erklärten. Dieses soll spätestens im Mai stattfinden, Zeitpunkt und Ort sind aber noch unklar.
Nordkoreas Außenminister Ri hatte vor seinem Flug nach Schweden einen Zwischenstopp in Peking eingelegt. Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap reist er in Begleitung von Choe Kang Il, Vize-Generaldirektor der Nordamerika-Abteilung im nordkoreanischen Außenministerium. "Wir können die Möglichkeit eines Kontakts zwischen dem Norden und den USA nicht ausschließen", zitierte Yonhap einen Informanten in Peking.