Das Leben von Dominik Lemcke und seiner Familie änderte sich in Minuten für immer.
Kopf- und Nackenschmerzen zwangen sie, ins Krankenhaus zu fahren. Eine kurze Zeit später lag Franziska Lemcke bereits im Koma. Hirnhautentzündung. Einen Tag später war die 25-Jährige hirntot. Besonders tragisch: Franziska war mit ihrem dritten Kind schwanger. Die Ärzte retteten das Leben des Kindes per Kaiserschnitt. Neun Wochen kam das kleine Mädchen zu früh auf die Welt, aber es lebt und ist gesund. Nur zwei Tage nach der Geburt wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen von Franziska abgestellt. Das berichtet der „Stern“ online.
Ihr Mann Dominik Lemcke ist nun Witwer und alleinerziehender Vater. „Innerhalb von 10 Minuten hat sich das Leben von uns allen für immer verändert“, sagt er. Zwei Wochen vorher klagte sie über Kopfschmerzen. Als diese zu stark wurden, kam sie mit dem Notarzt ins Krankenhaus. Dort verschlechterte sich ihr Zustand in Minutenschnelle. „Sie sollte einen ganzen Satz sprechen, und da kam nur noch ein halber Satz raus“, erzählt er weiter. Dann hat er sich vor sie gestellt und gefragt, wer er ist. „Da kam dann schon gar nichts mehr. Aber ich wollte trotzdem eine Antwort und hab sie dann gefragt: Soll ich gehen? Da hat sie mich angeschaut und mich an sich gerissen und gesagt 'Mmh". Das war das Letzte, was ich von ihr hatte“, schildert Dominik die qualvollen Szenen.
Seine beiden Söhne können noch nicht ganz verstehen, was hier passiert ist. Er habe ihnen erklärt, dass ihre Mutter nicht mehr auf der Erde ist und jetzt ein Engel sei. Er versucht, für seine drei Kinder stark zu sein. „Man muss funktionieren. Ich hätte es mir selbst nicht zugelassen, in dieser Situation – egal, wie schwer sie war oder auch noch ist – dass ich da zusammenbreche. Denn das Schlimmste wäre, wenn die Kinder sehen, dass der Papa auch keine Kraft mehr hat", erklärt er tapfer.
Seine Ausbildung zum Straßenbahnfahrer hat er abgebrochen. Er muss für seine Familie da sein. Vormittags besucht er seine neugeborene Tochter Leonie-Franziska im Krankenhaus. Dort muss das Frühchen noch Kräfte tanken und stärker werden, ehe sie in zwei Monaten nach Hause darf.