Tödliche Misshandlungen

Höxter-Prozess: Gutachter unter Druck

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Experte meldete sich krank, Mitarbeiter als Zeuge befragt.

Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen in einem Haus in Höxter gerät der für den Angeklagten Wilfried W. zuständige Sachverständige weiter unter Druck. Gutachter Michael Osterheider erschien am Mittwoch nicht vor dem Landgericht Paderborn und meldete sich krank. Als Zeuge wurde sein Mitarbeiter Maximilian Wertz befragt.

Widersprüche

Aus dessen Aussage ergab sich, dass Osterheider in seinem Gutachten Gespräche des Mitarbeiters mit Wilfried W. als eigene Befragungen des Angeklagten angegeben haben soll. Verteidiger Detlev Binder warf Osterheider daraufhin Lügen und Abrechnungsbetrug vor. Das Gericht muss den Sachverhalt jetzt prüfen und eine Stellungnahme des Professors der Uni Regensburg abwarten. In der vergangenen Woche hatte sich Osterheider bei einer Befragung durch Anwalt Binder in Widersprüche verwickelt. Auch in weiteren Punkten widersprach er seinem Chef. Dabei ging es um Aussagen zu sexuellen Vorlieben des Angeklagten.

Sollte Osterheider als Gutachter aus dem Prozess ausscheiden, könnte die für die Angeklagte Angelika W. zuständige Sachverständige diese Aufgabe zusätzlich übernehmen, sagte eine Gerichtssprecherin. Über Jahre hinweg sollen die beiden Angeklagten Frauen in ein Haus nach Höxter in Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Zwei Frauen aus Niedersachsen starben infolge der Quälereien. Der Prozess wird am 28. November fortgesetzt.

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