Ausländer werden in den Kiffer-Lokalen zukünftig nicht mehr bedient.
Ausländer dürfen künftig in den niederländischen Haschisch-Lokalen nicht mehr bedient werden. Damit will die konservative Regierung in Den Haag dem Drogentourismus das Wasser abgraben. Für die anreisenden Kiffer gibt es allerdings noch eine "Gnadenfrist": Mit der Umsetzung der jetzt vom Kabinett beschlossenen Anti-Drogen-Maßnahmen soll erst nach dem Sommer begonnen werden, wie das Justizministerium am Samstag bestätigte.
Coffeeshops werden geschlossene Clubs
Dann müssen schrittweise sämtliche rund 670 Coffeeshops, in denen bisher der Verkauf und Verzehr von Marihuana, Haschisch und anderen Softdrogen offiziell geduldet wird, in geschlossene Clubs umgewandelt werden. Sie können ihre berauschenden Hanfprodukte zwar an Clubmitglieder verkaufen, Ausländer sind davon aber ausgeschlossen.
Kein Eintritt ohne Ausweis
Nur volljährige Niederländer dürfen als Mitglieder aufgenommen werden, erläuterte Justizminister Ivo Opstelten von der rechtsliberalen Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD). Sie müssten künftig Mitgliedskarte und Ausweis vorzeigen, um eingelassen zu werden. Zudem werde die Zahl der zulässigen Mitglieder pro Haschisch-Club auf 1.000 bis 1.500 begrenzt.
Der Regierung sei klar, dass dadurch weniger ausländische Touristen die Niederlande besuchen werden, erklärte der Minister. Hauptziel sei aber die Eindämmung der organisierten Kriminalität, die sich in den vergangenen Jahren rings um die Coffeeshops entwickelt habe. Politiker der Opposition warnten, die Maßnahmen würden dazu führen, dass der illegale Straßenhandel mit Drogen wieder aufblüht.