Madrid und Paris

Hunderttausende bei Homosexuellen-Demos

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Spanischer Premier will Gesetz über Homo-Ehe rückgängig machen.

In mehreren europäischen Hauptstädten haben Homosexuelle am Samstag für ihre Rechte demonstriert. Besonders stark frequentiert waren die Kundgebungen in Paris und Madrid: In Frankreich versprechen sich die Homosexuellen während der Präsidentschaft von Francois Hollande die Einführung der Homosexuellen-Ehe und des Adoptionsrechts für Gleichgeschlechtliche, in Spanien wird nach der Wahl einer konservativen Parlamentsmehrheit die Rücknahme der 2005 eingeführten Homo-Ehe befürchtet.

An der bunten Parade in Madrid beteiligten sich mehrere hunderttausend Spanier. Sie protestierten gegen die Versuche der konservativen Regierungspartei von Ministerpräsident Mariano Rajoy, das Gesetz über die Homo-Ehe von 2005 durch das Verfassungsgericht für ungültig erklären zu lassen. Die Entscheidung steht noch aus.

In Paris sprachen die Organisatoren von deutlich mehr als 500.000 Teilnehmern an der Gay Pride, während die Polizei eine Schätzung von 60.000 Teilnehmern zuzüglich Zehntausender Schaulustiger veröffentlichte. Der homosexuelle Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë, begrüßte das Bekenntnis des neu gewählten Präsidenten Hollande zu den Homosexuellen-Rechten. Premierminister Jean-Marc Ayrault sagte am Freitag, die Homo-Ehe werde in der fünfjährigen Amtszeit Hollandes Realität, ein konkretes Datum für eine Gesetzesvorlage wurde jedoch bisher nicht genannt.

Homosexuellen-Paraden gab es am Samstag auch in der rumänischen Hauptstadt Bukarest mit rund 300 Teilnehmern und in der bulgarischen Hauptstadt Sofia mit rund 2000 Teilnehmern. In diesen Städten nahmen mehrere Botschafter westlicher Regierungen an den Paraden teil, um ihren Einsatz für die Recht der Homosexuellen öffentlich kundzutun. In Bulgarien hatte die orthodoxe Kirche den Umzug verurteilt, ein Geistlicher aus Sliven hatte sogar dazu aufgerufen, die Teilnehmer mit Steinen zu bewerfen und zu ohrfeigen.

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