Tragisch

Inder stirbt nach Protestaktion für Kühe an Pestizid

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Acht Aktivisten tanken aus Protest Pflanzenschutzmittel. 

Weil er im Kampf für einen besseren Schutz von Kühen Pestizide getrunken hat, ist ein Umweltaktivist in Indien gestorben. Insgesamt acht Aktivisten hätten am Donnerstag vor einem Regierungsgebäude des westlichen Bundesstaates Gujarat in Rajkot von dem Pflanzenschutzmittel getrunken, teilte die Polizei am Freitag mit.

Mit ihrer gefährlichen Aktion wollten die sogenannten Gau Bhakt (Kuh-Verehrer) dagegen protestieren, dass trotz eines Verbots in Gujarat und mehreren anderen Bundesstaaten weiterhin Kühe geschlachtet werden. In Indien mit seiner mehrheitlich hinduistischen Bevölkerung gelten Kühe als heilig. Die Aktivisten wollen, dass die Tiere als "Rashtra Mata" (Mutter der Nation) eingestuft werden, damit sie besser geschützt sind.

"Diese Männer sind mit Flaschen mit einer giftigen Substanz gekommen und haben eine kleine Menge davon vor dem Finanzamt getrunken", schilderte der Polizeibeamte Manish Nakum die Protestaktion. Sie seien danach alle schnell ins Krankenhaus gebracht worden. Ein 40-jähriger Protestteilnehmer sei am Donnerstagabend seinen Verletzungen erlegen. Vier Aktivisten wurden nach Angaben der Polizei nach einer Verschlechterung ihres Zustands in eine Privatklinik verlegt.

Nakum sagte, er glaube nicht, dass die Aktivisten geplant hätten, Suizid zu begehen. Sie hätten ein relativ mildes Pestizid getrunken, das beim Baumwollanbau verwendet wird.

Rund 80 Prozent der 1,25 Milliarden Einwohner Indiens sind Hindus. In der Vergangenheit wurden immer wieder Muslime angegriffen, die Rinder getötet und gegessen haben sollen. Ein Muslim wurde wegen eines derartigen fälschlichen Vorwurfs vergangenes Jahr sogar getötet. Beobachter befürchten eine wachsende Intoleranz der religiösen Mehrheit im Land seit dem Amtsantritt des nationalistischen Regierungschefs Narendra Modi vor zwei Jahren.
 

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