Erziehungsmaßnahme

Indische Verkehrssünder müssen Verkehr regeln

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Die Straßenverkehrsordnung wird in Indien weitgehend ignoriert.

Die Hightech-Metropole Gurgaon in Indien, nahe der Hauptstadt Neu Delhi, will den lokalen Verkehrssündern nun mit einer ungewöhnlichen Erziehungsmaßnahme Einhalt gebieten: Nach Verstößen gegen die weithin ignorierte Straßenverkehrsordnung müssen sie Polizisten helfen, den chaotischen Verkehr an Kreuzungen zu regeln.

Chaos auf den Straßen
"Dahinter steckt die Idee, ihnen ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie schwierig es für die Verkehrspolizisten ist, das Chaos zu managen", sagte die Chefin der Verkehrspolizei in Gurgaon, Bharti Arora, am Dienstag. "Sie sollen begreifen, dass sie keine Regeln verletzen sollten." Seit Beginn des Projekts in der vergangenen Woche würden täglich bis zu 50 Verkehrssünder derart gemaßregelt.

Geringe Strafen wie 1,60 €
Arora sagte, die ungewöhnliche Maßnahme sei ergriffen worden, weil die geringen Geldstrafen keine Wirkung erzielten: So werden für das Überqueren einer Kreuzung bei Rot nur 100 Rupien fällig, nicht einmal 1,60 Euro. "Verkehrssünder kümmerte das einfach nicht. Jetzt müssen sie neben der Strafe noch mindestens zehn Minuten damit zubringen, dabei zu helfen, das von ihnen verursachte Chaos wieder zu beheben."

In Indien starben 2008 - neuere Zahlen sind nicht verfügbar - rund 120.000 Menschen bei Verkehrsunfällen. Seit einiger Zeit hat Indien damit das bevölkerungsreichste Land China an der Spitze der Verkehrstoten-Statistik abgelöst.

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