Buch schlägt Wellen

Insider: Trump 'wie ein Fünftklässler'

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Dem US-Präsidenten wird in einem Enthüllungsbuch schwere Inkompetenz vorgeworfen.

Watergate-Aufdecker Bob Woodward sorgt mit seinem Enthüllungsbuch über US-Präsident Donald Trump für viel Aufregung. In "Fear" behauptet Woodward, dass Stabschef John Kelly den Präsidenten als "Idiot" und "verwirrt" bezeichnet hat, einen Vorwurf, den der ehemalige General zurückgewiesen hat.

Im Buch wird folgendes Zitat wiedergegeben: "Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos ihn von irgendetwas zu überzeugen. Er ist übergeschnappt. Wir sind in 'crazytown'". Sein Job im Weißen Haus soll ihm nicht viel Freude bereiten. "Ich weiß nicht, warum irgendjemand von uns da ist. Das ist der schlimmste Job, den ich jemals hatte."

"Ein verdammter Lügner"

Trumps ehemaliger Anwalt John Dowd hat bestritten, dass er einmal behauptet hätte, dass Trump "ein verdammter Lügner" wäre und "in einem orangenen Overall landet", sollte Trump vor Robert Mueller aussagen. Der Overall ist eine Anspielung auf gängige Gefängniskleidung in den USA. 

Verteidigungsminister James Mattis soll Trump das Denkvermögen eines Fünft- oder Sechstklässlers unterstellt haben. Auch Mattis weist die Anschuldigung von Woodward zurück.

Dokumente gestohlen um Land zu schützen

Im Buch wird eine Begebenheit erzählt, in der dem Präsidenten Dokumente entwendet wurden, um "das Land zu schützen". Dem Präsidenten wurde ein Entwurf vorgelegt, der die USA aus einem Freihandelsabkommen mit Südkorea gerissen hätte. "Ich habe es von seinem Schreibtisch gestohlen", soll Trumps ehemaliger Wirtschaftsberater Gary Cohn gesagt haben. Cohn soll laut Woodward "entrüstet" gewesen sein, dass Trump das Dokument möglicherweise unterzeichnet. "Ich hätte es ihn nicht sehen lassen. Er wird dieses Dokument niemals zu Gesicht bekommen. Ich muss das Land beschützen."

Nicht nur Cohn soll so vorgegangen sein. Der ehemalige Stabs-Sekretär Rob Porter soll gesagt haben. "Ein Drittel meines Jobs hat darin bestanden, dass ich versucht habe auf irgendwelche gefährliche Ideen zu reagieren und ihm einzureden, dass es keine so gute Ideen sind". Woodward berichtet, dass Stabschef Reince Preibus von den Aktionen Porters wusste.

Zweifacher Pulitzer-Preisträger

Autor Bob Woodward gewann zweimal die wichtigste Auszeichnung für Journalisten in den USA, den Pulitzer Preis. Einen konnte er für seine Berichterstattung zum "Watergate"-Skandal, der Ex-Präsident Nixon zum Rückzug zwang, gewinnen. Woodwards aktuelles Buch beruht auf hunderten Stunden an aufgezeichneten Interviews und dutzenden Quellen aus Trumps engstem Kreis. Der Autor habe mit Quellen gesprochen, die einen "tiefen Einblick" in die Materie haben. Woodwards Buch erscheint am 11. September.

Trump ruft nach neuem Persönlichkeitsschutz

Nach der Veröffentlichung der ersten Auszüge aus dem Enthüllungsbuchs über Donald Trump im Weißen Haus hat der US-Präsident eine Änderung des Persönlichkeitsrechts ins Spiel gebracht.
 
"Ist es nicht eine Schande, dass jemand einen Artikel oder ein Buch schreiben kann, Geschichten frei erfinden kann und ein Bild von einer Person entwerfen kann, das buchstäblich das genaue Gegenteil der Tatsachen ist, und damit durchkommt, ohne Bestrafung oder Kosten?", schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. "Ich weiß nicht, warum die Washingtoner Politiker nicht den Persönlichkeitsschutz ändern", fügte er hinzu.
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