Gefahr nicht gebannt

Interpol-Generalsekretär warnt vor zweiter IS-Terror-Welle

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Viele verurteilte Terror-Unterstützer sitzen nur relativ kurze Gefängnisstrafen ab

Vielen Ländern weltweit könnte nach Einschätzung von Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock eine zweite Welle islamistischen Terrors drohen.

"Man könnte das auch Isis 2.0 nennen", warnte Stock am Mittwoch in Paris und nutzte dabei mit "Isis" eine englische Abkürzung für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Der Grund sei, dass viele verurteilte Terror-Unterstützer nur relativ kurze Gefängnisstrafen absäßen, weil sie nicht wegen eines konkreten Anschlags verurteilt worden seien.

"Diese Generation der frühen Unterstützer wird in wenigen Jahren freigelassen", sagte Stock. Viele würden sich dann hoffentlich in die Gesellschaft integrieren. Aber Gefängnisse seien immer noch - wie man auch jüngst beim Straßburger Terroranschlag gesehen habe - ein wesentlicher Brutkasten für radikale Ideologien, sagte der Experte.

Bei dem mutmaßlichen Attentäter von Straßburg, Cherif Chekatt, war im Gefängnis aufgefallen, dass er sich radikalisiert hatte. Wenn der IS geografisch besiegt sei, würden diese Personen entweder versuchen, in andere Gebiete wie Südostasien oder Afrika zu ziehen, sagte Stock weiter. Möglich sei aber auch, dass sie in Europa blieben, um Angriffe zu verüben.

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