Washington Post

Iran berät Syrien bei Unterdrückung von Protesten

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Ein Experte aus Teheran soll angeblich Machthaber Assad zur Seite stehen.

Der Iran hilft nach Informationen der "Washington Post" dem Regime des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad aktiv bei der Unterdrückung der landesweiten Proteste. Spezialisten der iranischen Al-Kuds-Eliteeinheit schulten die syrischen Sicherheitskräfte nicht nur in Techniken zur gewaltsamen Auflösung von Demonstrationen, sondern brächten ihnen auch Überwachungsmethoden für das Aufspüren von Regimegegnern im Internet bei, schrieb die Zeitung am Samstag unter Berufung auf US-Diplomaten und Experten.

Iran "geübt" bei Protestniederschalgungen
Das iranische Regime verfügt selbst über reiche Erfahrungen bei der Niederschlagung von Bürgerprotesten. Im Sommer 2009 hatten wochenlange Demonstrationen gegen die Ergebnisse der Präsidentenwahl, die laut Kritikern manipuliert wurden, mit der Erstickung der Protestbewegung und der Verhaftung ihrer Aktivisten geendet. Teheran hat ein starkes Interesse am Überleben des verbündeten Assad-Regimes. Über Syrien versorgt der Iran die libanesische Hisbollah und die palästinensische Hamas mit Waffen und Expertise.

Bei Protesten in Syrien sind am Freitag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens zwölf Menschen getötet worden. Die Sicherheitskräfte hätten die Demonstranten in den Städten Daraa, Latakia, Homs sowie in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus getötet, sagte der Chef der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Ammar al-Kourabi, am Samstag. Für Samstag riefen Aktivisten im Internet zu Demonstrationen im Gedenken an einen 13-Jährigen auf, der von Sicherheitskräften in Daraa gefoltert und getötet worden sein soll.

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