Israels Gesundheitsminister spricht von einem Kriegsverbrechen.
Bei einem iranischen Raketenangriff auf Israel ist laut Medien auch ein Spital im Süden des Landes getroffen worden. In der Soroka-Klinik in Beersheba sei eine Rakete eingeschlagen, berichteten Medien am Donnerstag übereinstimmend. Besonders im Bereich einer chirurgischen Abteilung wurden schwere Schäden gemeldet. Nach ersten Berichten wurden einige Menschen leicht verletzt. Israels Militär nahm nach eigenen Angaben in der Nacht erneut Atomanlagen im Iran ins Visier.
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Es habe sich dabei um einen Atomreaktor in der Gegend von Arak und einen Standort in der Gegend von Natanz gehandelt, an dem - so das israelische Militär - Atomwaffen entwickelt würden. Der Iran hat Vorwürfe, er würde heimlich nach Atomwaffen streben, wiederholt zurückgewiesen.
Einschläge an mehreren Orten in Israel
In Israel gab es an mehreren Orten, auch im Großraum Tel Aviv, den Angaben zufolge bei der Salve von mehr als 20 Raketen Einschläge. Insgesamt seien mindestens 25 Menschen verletzt worden. Drei seien schwer verletzt aus Trümmern geborgen worden.
Der israelische Gesundheitsminister Uriel Buso beschrieb den Angriff auf das Krankenhaus in Beersheba als "Terrorangriff, der eine rote Linie überschritten hat". Es handle sich um "ein Kriegsverbrechen des iranischen Regimes, das vorsätzlich gegen unschuldige Zivilisten und medizinisches Personal verübt wurde, das sich der Lebensrettung widmet". Auch das Sheba-Krankenhaus bei Tel Aviv wurde nach Angaben der Klinik von einem herabfallenden Raketenteil getroffen und leicht beschädigt.
Getroffene Abteilung erst am Vortag geräumt
Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete, eines der beschädigten Gebäude im Soroka-Krankenhaus sei am Mittwoch evakuiert worden. "Zum Glück haben wir gestern eine der Abteilungen geräumt - sonst gäbe es sie jetzt nicht mehr", sagte ein Mitarbeiter des Krankenhauses. "Die Decke ist auf uns gefallen, die Druckwelle hat mich weggeschleudert. Solange man so etwas nicht selbst erlebt, glaubt man nicht, dass es passieren kann." Viele Krankenhäuser haben ihre Patienten in unterirdische Schutzräume verlegt.
Die israelische Armee rief die Menschen während des Angriffs auf, sich vorübergehend in Schutzräume zu begeben. Sie sprach auf Telegram von herabgefallenen Trümmern, Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im Land im Einsatz.
Die den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim erklärte unterdessen, bei dem Ziel handle es sich nicht um eine Klinik, sondern um einen israelischen Militärstützpunkt.