Wirbel um US-Rückzug

Iran droht nach US-Ausstieg aus Abkommen

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Präsident Rouhani droht mit verstärkter Anreicherung von Uran.

Irans Präsident Hassan Rouhani hat nach dem von US-Präsident Donald Trump verkündeten Rückzug der USA aus dem Atomabkommen gedroht, wieder verstärkt Uran anzureichern. Er habe die iranische Atomenergieorganisation angewiesen, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um gegebenenfalls "die unbegrenzte industrielle Anreicherung" wiederaufzunehmen, sagte Rouhani am Dienstagabend im Staatsfernsehen.

Der Iran werde aber "einige Wochen" mit der Umsetzung dieser Entscheidung warten und zunächst das Ergebnis der Gespräche mit den anderen Vertragspartnern abwarten. Rouhani hatte zuvor angekündigt, das Gespräch mit den fünf Mitunterzeichnerstaaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China zu suchen, um zu versuchen, das Abkommen ohne die USA zu bewahren.
 

Alle anderen Staaten wollen sich an Abkommen halten

Alle fünf Staaten haben angekündigt, auch im Fall des Ausstiegs der USA aus der Vereinbarung daran festzuhalten. "Von heute an gilt das Atomabkommen zwischen dem Iran und fünf Staaten", sagte Rouhani. "Wir werden sehen müssen, was die fünf großen Länder tun." Es bleibe nur "kurze Zeit", um zu prüfen, ob Irans Interessen in Zusammenarbeit mit den anderen Ländern noch gewahrt werden könnten.

"Wenn unsere Interessen nicht gewahrt sind, werde ich zum Volk sprechen und es über die getroffenen Entscheidungen informieren", sagte Rouhani. Er betonte, dass der Iran sich voll an das Abkommen gehalten habe. "Wir sehen heute, welches Land seine internationalen Verpflichtungen nicht respektiert", sagte er mit Blick auf die USA. Einzig das "illegitime zionistische Regime" habe Trumps Haltung unterstützt.
 

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