Über den Jemen

Iran eröffnet neue Kriegsfront gegen Israel

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Neue Eskalation: Die Huthi-Miliz im Jemen feuerte Raketen auf Israel ab.

Im Jemen haben die Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben eine große Anzahl von Drohnen auf mehrere Ziele in Israel abgefeuert. Man werde die "militärischen Operationen zur Unterstützung der Palästinenser fortsetzen, bis die israelische Aggression im Gazastreifen aufhört", sagte der Huthi-Militärsprecher Yahya Sareahe am Mittwoch.

Vom Iran kontrolliert

Bereits am Dienstag erklärten die Huthis Israel offiziell den Krieg. Die Rebellen herrschen über Jemens Hauptstadt Sanaa und werden im Bürgerkrieg gegen die Regierungstruppen vom Iran unterstützt. Irans Revolutionsgarden haben der Miliz den Befehl gegeben, Israel von Süden her anzugreifen und so somit eine neue Front zu eröffnen.

   

Der Jemen liegt zwar 1600 Kilometer entfernt, die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen dort könnten für Israel dennoch zur Bedrohung werden. Das Arsenal der Huthis, stetig ausgebaut und stolz präsentiert bei Militärparaden, umfasst auch Kampfdrohnen mit großer Reichweite, die selbst Radars überlisten können. "Es sind symbolische Attacken, aber wichtige Botschaften des Iran, dass dessen Verbündete Angriffe auf Israel von verschiedenen Orten versuchen können und sogar US-Ziele treffen können", sagt Experte Magid al-Madhadshi vom Sanaa Centre for Strategic Studies der emiratischen Zeitung "The National".

Iran profitiert

Im Iran hat Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei den Großangriff der Hamas auf Israel nach wenigen Tagen gelobt, eine Verstrickung aber zurückgewiesen. Insbesondere die USA und Israel werfen Teheran vor, die Hamas jahrelang unterstützt zu haben und so zumindest indirekt für die Angriffe verantwortlich zu sein. Dabei dürfte das Land kein Interesse an einem Flächenbrand haben. Nur wenige Wochen vor Kriegsbeginn gab es nach einem Gefangenentausch vorsichtige Annäherungen mit den USA. Und auch die Hisbollah im Libanon, der wichtigste Verbündete Teherans im Nahen Osten, trat bisher nicht mit voller Kraft in den Konflikt ein. Teheran dürfte auch vom Zorn in der arabischen Welt gegen seinen Erzfeind Israel profitieren.

 

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen groß angelegten Angriff auf Israel begonnen, bei dem rund 1.400 Menschen getötet und mindestens 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hat Israel den Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen. Durch die israelischen Bombardierungen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas seit dem 7. Oktober mindestens 8.796 Palästinenser getötet, darunter 3.648 Kinder.
  

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