Nordkorea

Irrer Kim bereitet neuen Raketenstart vor

Teilen

Medien berichten erneut über den Aufbau einer mobilen Abschussrampe.

Nordkoreas Militär ist offenbar zum fünften Mal in diesem Jahr der Test einer Mittelstreckenrakete misslungen. Das ballistische Geschoß, allem Anschein nach eine Musudan-Rakete, sei Mittwochfrüh (Ortszeit) von der Ostküste des Landes über dem Japanischen Meer abgefeuert worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Vertreter der Streitkräfte in Seoul.

Fehlgeschlagen

Allerdings sei der Test der Mittelstreckenrakete wahrscheinlich fehlgeschlagen, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums ohne nähere Erläuterung zu den Gründen. Eine Musudan-Rakete hat eine Reichweite zwischen 2.500 und 4.000 Kilometern. Damit könnte sie Ziele in Südkorea oder Japan treffen, aber auch den US-Militärstützpunkt auf Guam im Westpazifik.

Proteste

Die japanische Regierung protestierte scharf gegen den Raketenstart. Es sei eine "intolerable" Geste, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe. Japan analysiere den Vorfall und habe Kontakt zur internationalen Gemeinschaft aufgenommen. "Wenn es sich um eine ballistische Rakete gehandelt hat, ist das eindeutig intolerabel", sagte Abe gegenüber Journalisten in Tokio. Verteidigungsminister Gen Nakatani erklärte, dass der Raketenstart keinen Effekt auf die Sicherheit Japans gehabt habe.

UNO-Resolutionen

Mehrere UNO-Resolutionen verbieten dem kommunistischen Regime in Pjöngjang Versuche mit ballistischen Raketen. Dennoch feuert Nordkorea an seiner Ostküste immer wieder versuchsweise Raketen ab. Die drei gescheiterten Raketentests im April wurden als Blamage für die nordkoreanische Führung gewertet, die eigentlich vor einem Parteitag ihre militärische Macht hatte demonstrieren wollen. Ende Mai soll ein weiterer Test gescheitert sein.

Am 6. Jänner hatte Nordkorea seinen vierten Atomwaffentest seit dem Jahr 2006 durchgeführt, einen Monat später folgte der Abschuss einer Langstreckenrakete. Die Lage in der Region ist seither sehr gespannt. Der UNO-Sicherheitsrat verhängte Anfang März seine bisher schärfsten Sanktionen gegen das kommunistische Land. Nordkorea arbeitet an der Entwicklung von Mittelstrecken- und Langstreckenraketen, die einen atomaren Sprengkopf tragen können.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.