Mann wollte sich offenbar umbringen - Wärter erschossen zwei Löwen.
Vor den Augen schockierter Besucher ist ein Mann im Zoo von Santiago de Chile in das Löwengehege eingedrungen und von den Raubkatzen schwer verletzt worden. Der 20-Jährige sei anscheinend in Selbstmordabsicht gegen Mittag auf die Überdachung geklettert. Er habe sich von dort aus Zugang ins Innere verschafft und sich nackt ausgezogen, sagte Zoo-Direktorin Alejandra Montalba am Samstag (Ortszeit).
Bibelverse zitiert
Zunächst hätten ihn die drei Tiere nicht beachtet, berichtete die Zeitung "La Tercera". Dann habe der Mann sich aber an einer der Löwen geklammert und sei schließlich angefallen worden. Um den Eindringling zu retten, erschossen die Wärter zwei der Raubkatzen, wie der Zoo auf Facebook mitteilte. Die Situation sei so gefährlich gewesen, dass der Einsatz eines Betäubungsgewehrs nicht ausgereicht hätte, sagte Montalba. Das Betäubungsmittel wirke erst nach etwa vier Minuten, in dieser Zeit hätte der Mann tot sein können.
In der Hose des 20-Jährigen sei ein Schreiben gefunden worden, bei dem es sich um einen Abschiedsbrief handeln könnte, sagte Polizeikommissar Gerson Sepulveda. Augenzeugen berichteten, der Mann habe in dem Gehege Bibelverse zitiert. Sein Zustand sei kritisch, meldete das Portal "Emol". Tierschützer protestierten gegen die Erschießung der Löwen, die sich seit mehr als 20 Jahren in dem Zoo befanden, wie der Sender TVN berichtete.