Verkauft wie Ware

ISIS: Sexsklavin packt aus

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Schergen suchten vor allem Mädchen mit blauen Augen.

Sie war 17 Jahre alt, hatte große Träume vom Leben, wollte Rechtsanwältin werden und Menschen helfen. Dann fielen die Mörder-Brigaden der ISIS in ihrem Ort Tal Afar im Nordirak ein. Ein Martyrium beginnt, wie die heute in Deutschland lebende Jesidin Shirin in ihrem Buch Ich bleibe eine Tochter des Lichts erzählt.

Nach dem Überfall der ISIS-Killer im Sommer 2014 wurden 3.000 jesidische Kinder und Frauen in einem Schulkomplex festgehalten. Dort wählten die Jihadisten Sex-Sklavinnen aus. Diese mussten unter widrigsten Umständen leben: Es gab keine Matratzen, kaum Wasser und Essen.

Schreckliche Erinnerungen
Sklavin erinnert sich: Vorsichtig steigt Shirin mit ihrer Mutter, ihren zwei Schwestern und ihrem Bruder über die aneinandergedrückten Körper. Die ISIS-Wachen sind blutjung, „richtige Milchgesichter“, so Shirin. Ihre Anführer beginnen mit der Begutachtung. Sie sehen den Mädchen in die Augen. „Die ist blauäugig, die gefällt mir“, sagt einer. Ein anderer Kommandant: „Ich will lieber die mit den braunen Augen.“

Verkauft wie Ware
Laut der kurdischen Regierung fielen den ISIS-Schergen beim Eroberungskrieg im Nordirak 7.000 Frauen und Kinder in die Hände. Sie wurden verscherbelt wie Ware, mussten sich vor der Vergewaltigung waschen: Durch die Schändung sollten sie Muslime werden. Nur 500 Frauen kamen bisher frei.

Shirin macht sich klein an der Wand des Schulgebäudes, als die Kommandanten die ersten Namen der „Auserwählten“ verlesen: „Malik!“, hallt es durch den Raum. „Es fröstelt mich, sie ist erst zwölf Jahre alt“, schreibt Shirin. (bah)

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