Terror-Miliz kann in Europa jederzeit und überall zuschlagen.
Die europäische Polizeibehörde Europol hat vor neuen Anschlägen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Europa gewarnt. Vor allem in Frankreich sei die Gefahr groß, teilte die Behörde mit. Der IS verfüge über "neue gefechtsartige Möglichkeiten", weltweit "eine Reihe groß angelegter Terroranschläge" zu verüben, so Europol-Direktor Rob Wainwright.
Jederzeit zuschlagen
Europol zitiert in einem Bericht Informationen von Geheimdiensten, wonach der IS eine spezielle Kommandostruktur für Anschläge im Ausland entwickelt habe. Es werde "für Angriffe nach Vorbild von Spezialeinsatzkräften in einem internationalen Umfeld trainiert", heißt es in dem Dokument. Der IS könne jederzeit zuschlagen – gegen fast jedes gewählte Ziel, heißt es in dem Bericht. Anschläge, etwa auf Nuklearanlagen oder Bahnhöfe, seien zur Zeit weniger wahrscheinlich. Ziel seien "massenhaft Opfer in der Zivilbevölkerung". Der IS wolle offenbar vor allem "weiche Ziele" treffen.
Die Jihadisten hätten dazu kleine Terror-Camps in der EU und auf dem Balkan installiert. In diesen Geheimlagern würden die Kämpfer für ihre Terror-Anschläge trainiert und instruiert.
Flüchtlingsstrom
Es gebe "keine konkreten Beweise, dass reisende Terroristen systematisch den Flüchtlingsstrom nutzen, um unerkannt nach Europa zu kommen", erklärte Europol weiter. "Eine echte und unmittelbar drohende Gefahr" sei aber, dass sunnitische Muslime "in der syrischen Flüchtlingsdiaspora anfällig für Radikalisierung werden, sobald sie in Europa sind". Radikale Islamisten könnten versuchen, sie gezielt anzuwerben.