Thilo Sarrazins neues Buch ist der programmierte Aufreger und wird heftig kritisiert.
Mit seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" hat Thilo Sarrazin – ehemaliger SPD-Politiker und Bundesbanker – 2010 für hitzige Diskussionen gesorgt. Auf den Tag genau acht Jahre später hat er am Donnerstag mit "Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht" den nächsten Aufreger veröffentlicht.
Experte sieht für Sarrazin üblichen "Dilettantismus"
Random House hatte sich sogar geweigert, das Buch zu veröffentlichen. Sarrazin argumentiere „schwach“, kritisierte Ex-Verleger Thomas Rathnow etwa. Dass Sarrazin unter anderem behauptet, „in großen Teilen der muslimischen Welt werden die jungen Mädchen beschnitten“, ist beispielsweise falsch. Dies sei vor allem in bestimmten Regionen Afrikas ein vom Islam unabhängiges Problem, so Experten.
Einen für Sarrazin üblichen „Dilettantismus“ sieht Rechts- und Islamwissenschaftler Mathias Rohe. Er übernehme die Koran-Auslegung der IS-Terroristen. „Herr Sarrazin wäre eine wunderbare Besetzung fürs Kuratorium des Salafisten-Verbandes“, ätzt Rohe, der auch den Verfassungsschutz berät.
Die SPD, in der er Karriere gemacht hat, fordert seinen Parteiausschluss. Man sei dabei, „sich das Buch und sein sonstiges Handeln sorgfältig anzuschauen“, erklärte Generalsekretär Lars Klingbeil.